An dieser Schneekanone (rechts neben dem Sendemast des Einsatzfahrzeugs der Bergwacht) hat sich der tödliche Unfall ereignet. Foto: dpa

Zwei Skifahrer prallen auf dem Feldberg zusammen und werden dann gegen den Masten einer Schneekanone geschleudert. Nach dem tödlichen Unfall mahnt die Bergwacht Schwarzwald zu einer angepassten Geschwindigkeit auf den Pisten.

Feldberg - Die Piste läuft schon flach aus, es sind nur noch gut 50, 60 Meter bis zur Talstation des Resililifts. Hier schwingt man in de Regel nur noch ab, lässt es auslaufen. Die Sicht ist bestens, die Piste kurz Schließung der Liftanlagen schon relativ leer. Genau an dieser Stelle am Fuße des Skigebiets Seebuck unterhalb des 1493 Meter hohen Feldbergs passiert das Unfassbare, das Unerklärliche: Zwei junge Männer, ein 30-Jähriger aus Leonberg (Kreis Böblingen) und ein 29-Jähriger aus dem Elsass, kollidieren seitlich bei „mäßig schneller Fahrt“, wie es Augenzeugen der Polizei schildern und verlieren die Kontrolle über ihre Ski. Kurz danach prallen beide gegen den Mast einer Schneekanone.

Die Bergwacht ist sofort zur Stelle. Doch die Verletzungen der beiden Männer sind so schwer, dass ihnen nicht mehr geholfen werden kann.

„Wir gehen davon aus, dass nicht die Kollision selbst, sondern der Aufprall auf dem Masten zu den tödlichen Verletzungen geführt hat“, sagt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Freiburg unserer Zeitung. Zu diesem Schluss kommen die Ermittler aufgrund der Aussagen von Augenzeugen und nach einer Unfallrekonstruktion an Ort und Stelle. Endgültige Klarheit über die Todesursache soll eine Obduktion ergeben. An diesem Mittwoch wollen die Gerichtsmediziner mit ihrer Arbeit fertig sein. Für Drogen- oder Alkoholeinfluss gibt es bislang keine Hinweise.

Beide Skifahrer waren keine Anfänger, beide trugen Helme

Beide Skifahrer waren keine Anfänger, hatten schon mehrere Jahre Erfahrung auf Schnee und trugen beide Helme. Der Mast der Schneekanone ist mit einer orangefarbenen Weichmatte ummantelt, die im Falle eines Aufpralls vor allzu schweren Verletzungen schützen soll. Umso fassungsloser sind die Einsatzkräfte vor Ort über die Folgen des Skiunfalls. Einer der beiden Helme sei geringfügig, der andere gar nicht beschädigt gewesen.

„Auf die Körper müssen enorme Kräfte gewirkt haben, dass sie so schwere Verletzungen davon getragen haben“, sagt David Vaulont, Sprecher der Bergwacht Schwarzwald, unserer Zeitung. „Es ist für uns nach wie vor nicht nachvollziehbar wie so etwas an dieser Stelle passieren kann.“

Weder die Bergwacht noch die örtlichen Liftbetreiber halten etwas von einer Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen auf den Pisten. „Wir würden alles tun, was die Pisten sicherer macht“, sagt Stefan Wirbser, Vorsitzender der örtlichen Liftbetreiber, Präsident des Skiverbandes Schwarzwald und Bürgermeister der Gemeinde Feldberg. Mehr Warnschilder an den Hängen beispielsweise stellten jedoch eher weitere Gefahrenpunkte dar. Letztendlich könnten Unfälle nur durch Rücksicht und angepasste Geschwindigkeit verhindert werden, betont Vaulont.