Warum war eine Autofahrerin zu Fuß auf der A 81 unterwegs? Foto: Andreas Rosar

Nach dem tödlichen Unfall auf der A 81 bei Mundelsheim laufen die Ermittlungen der Polizei auf Hochtouren. Warum eine Frau zu Fuß auf der Autobahn unterwegs war, ist unklar.

Mundelsheim/Stuttgart - Eine Fußgängerin auf der A 81 von Heilbronn nach Stuttgart ist am frühen Montagmorgen von zwei Fahrzeugen angefahren und tödlich verletzt worden. Der Unfall gibt der Polizei Rätsel auf: Die 30-jährige Frau hatte ihr Auto zuvor auf dem Seitenstreifen abgestellt – eine Panne hatte der Wagen aber nicht. Der Vorfall bei Mundelsheim (Kreis Ludwigsburg) löste bis zu 20 Kilometer Stau im morgendlichen Berufsverkehr aus.

Es passierte am Montag um 3.35 Uhr, etwa 300 Meter vor dem Autobahnparkplatz Kälbling-West: Eine Skoda-Fahrerin aus dem Raum Heilbronn fuhr im Baustellenbereich rechts ran an die Leitplanke und stellte ihren Wagen ab. Offenbar setzte sie dabei nur den rechten Blinker, stoppte den Motor und stieg aus. Einen ersichtlichen Grund gab es dafür nicht: „Das Fahrzeug hatte jedenfalls keine Panne“, sagt Polizeisprecher Peter Widenhorn.

A81 nach Stuttgart ist stundenlang voll gesperrt

Dann machte sich die Frau auf dem rechten Fahrstreifen auf den Weg. In Sekundenschnelle gingen anschließend Notrufe von Verkehrsteilnehmern bei der Polizei ein. Ein Pannenfahrzeug und eine Person im Baustellenbereich zwischen Mundelsheim und Pleidelsheim, hieß es zunächst. Doch jede Reaktion kam zu spät. Ein 63-jähriger Sattelzugfahrer aus Mönchengladbach erfasste die Fußgängerin. Die Frau wurde durch den Aufprall noch vor einen Mercedes auf die Mittelspur geschleudert. Dessen 41 Jahre alter Fahrer aus der Schweiz konnte ebenfalls nicht mehr rechtzeitig anhalten.

Für die Betroffene kam jede Hilfe zu spät. Sie starb noch am Unfallort. Die Rettungskräfte konnten nur noch die Unfallstelle sichern. Die Autobahn musste bis 7.55 Uhr voll gesperrt werden. Die Polizei hat in die Ermittlungen einen Gutachter eingeschaltet. Dass die Frau ohne erkennbaren Anlass offenbar relativ mittig auf der Fahrbahn unterwegs war, lässt auch vermuten, dass sie die Situation womöglich absichtlich herbeigeführt hatte. Denn der Lkw hatte sie nicht etwa rechts am Fahrbahnrand erfasst – sondern mit der linken Fahrzeugfront. „Der Grund für das Verhalten der Betroffenen ist noch unklar“, sagt Polizeisprecher Widenhorn, „auch ein suizidaler Hintergrund kann nicht ausgeschlossen werden.“

Dem Motiv auf der Spur

Der Verkehr auf der A 81 war Richtung Stuttgart eine lange Blechkolonne. Die Lkw stauten sich vor der Ausleitung auf 20 Kilometer Länge, der Pkw-Verkehr auf zehn Kilometer. Der Schaden wird auf mehrere Zehntausende Euro geschätzt. Der Wagen der 30-Jährigen blieb unbeschädigt.