"Ganz in Weiß", "Irgendjemand liebt auch dich" - für den unnachahmlichen Schmelz, mit dem er seine Schnulzen zum Besten gab, wurde Roy Black berühmt. Dabei wollte der Kaufmannssohn aus Bayerisch-Schwaben, der 1943 als Gerhard Höllerich zur Welt kommt, gar keine Schlager singen. Mit Songs von den Beatles oder Elvis Presley tingelt er Anfang der 60er Jahre durch die Augsburger GI-Clubs. Foto: dpa

War es das Herz oder der Alkohol? Am Ende ist Roy Black wohl an Roy Black gescheitert.

Stuttgart - Die Herzen von Millionen flogen ihm zu, doch seines erwies sich als zu schwach - vor 20 Jahren, am 9. Oktober 1991, starb Roy Black mit nur 48 Jahren. An einem angeborenen Herzfehler, heißt es offziell. An gebrochenem Herzen, meinen seine Fans. Am Alkohol, spekulierten die Medien.

Vielleicht ist Roy Black aber auch an Roy Black kaputt gegangen. Denn während alle nur Roy wollten, mit seiner Samtstimme, den Smokings und dem rabenschwarzen Haar, wäre der Schlagerkönig selbst doch so gerne einfach nur Gerhard Höllerich gewesen. Der Junge aus Bobingen nahe Augsburg, der mit Beatles- und Elvis-Presley-Songs durch die Ami-Clubs tingelte. Bevor der Produzent Hans Bertram den Bayern mit dem südländischen Charme für den Schlager entdeckte und ihn "Ganz in Weiß" und "Du bist nicht allein" singen ließ - immer und immer wieder.

Auch 20 Jahre nach seinem Tod ist Roy Black für seine Fans unvergessen. Und während der Boulevard auf der Suche nach immer neuen Details der Todesnacht Obduktionsberichte ausgräbt, kann seine treuesten Bewunderer keines davon schrecken: Am 9. Oktober werden sie wieder auf dem kleinen Friedhof in Bobingen-Straßberg stehen und singen: "Ich träume mich zu Dir."