Die Gewerkschaft fordert, von eventuellen Vorverurteilungen und Diffamierungen nach dem Tod eines Mannes in Folge einer Polizeikontrolle in Mannheim abzusehen. Foto: 7aktuell.de/Marco Friedrich/7aktuell.de | Marco Friedrich

Nach Hass- und Hetzbotschaften in Folge des Todes eines Mannes in Mannheim hat die Gewerkschaft der Polizei eine Vorverurteilung der Beamten scharf kritisiert.

Nach dem Tod eines Mannes bei einer Polizeikontrolle hat die Gewerkschaft der Polizei (GDP) Hass- und Hetzbotschaften in den sozialen Medien scharf verurteilt. GdP-Landeschef Gundram Lottmann sagte am Dienstag in Stuttgart, solche Reaktionen seien nicht nur völlig unangemessen, sondern auch menschenverachtend. „Wir alle sind betroffen von dem traurigen Vorfall, vor allem die eingesetzten Beamten selbst. Derzeit ist weder die Todesursache bekannt, noch liegen konkrete Ermittlungsergebnisse vor.“

Die Gewerkschaft forderte, von eventuellen Vorverurteilungen und Diffamierungen abzusehen. „Hass und Hetze im Internet, ebenso wie Gewaltandrohungen und Verunglimpfungen dürfen in unserer Gesellschaft keinen Raum bekommen.“

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Die Leiche des nach einer Polizeikontrolle in Mannheim gestorbenen Mannes soll bald obduziert werden - wann, ist nach Angaben des Landeskriminalamtes (LKA) Baden-Württemberg vom Dienstag noch nicht bekannt. Der 47-Jährige war am Montag während einer Kontrolle durch zwei Polizisten zusammengebrochen und starb später im Krankenhaus. Er hatte sich gegen die Kontrolle gewehrt und war von den Beamten überwältigt worden. Was zu seinem Tod führte, ist bisher unklar.

Im Internet kursierten später Videos, auf denen zu sehen sein soll, wie ein Beamter auf den Kopf des Mannes einschlägt. Nach Vorwürfen rassistisch motivierter Gewalt hatte das LKA betont, dass der Mann kein türkischer Staatsbürger sei. Solche Spekulationen hatte es zuvor gegeben. Welche Nationalität der 47-Jährige hatte, wurde auch am Dienstag nicht mitgeteilt. „Das spielt für unsere Ermittlungen keine Rolle“, sagte der LKA-Sprecher.