Der „Blue Fire Megacoaster Powered by Nord Stream 2“ wird seit 2009 vom russischen Gaskonzern Gazprom gesponsert, seit 2020 von dessen Tochterfirma Nord Stream 2. Foto: Europa-Park GmbH & Co Mack KG

Aufgrund des Krieges in der Ukraine arbeitet der Freizeitpark in Rust ab sofort nicht mehr mit dem russischen Konzern Gazprom und dessen Tochterfirma Nord Stream 2 zusammen.

Rust - Die Betreiber des Europa-Parks setzen die Zusammenarbeit mit einem ihrer größten Sponsoren aus: der Projektgesellschaft Nord Stream 2, die für die Planung und Umsetzung der Ostseepipeline von Russland nach Deutschland gegründet wurde. Die Firma mit Sitz in der Schweiz gehört dem russischen Gazprom-Konzern, der den Europa-Park bereits seit 2009 als einer der größten Sponsoren unterstützt.

Konkret sponserten Gazprom und später Nord Stream 2 die Achterbahn Blue Fire. In deren Eingangshalle und im Wartebereich wurde bisher die Ostseepipeline vorgestellt, unter anderem in Form einer Unterwasser-Reise von Russland nach Deutschland. Darüber hinaus sponserte das Unternehmen den nach ihm benannten Nord Stream 2 Dome, in dem es unter anderem ein Café gibt.

Eine Sprecherin des Europa-Parks begründet die Aussetzung der Zusammenarbeit gegenüber unserer Zeitung mit der aktuellen Situation. Gemeint sind die russischen Angriffe auf die Ukraine. In diesem Krieg spielt die Abhängigkeit des Westens vom Erdgas des ehemaligen Staatskonzerns Gazprom eine große Rolle. Die Zertifizierung der Pipeline Nord Stream 2 wurde in diesem Zusammenhang als Sanktion für den Angriff Russlands von der deutschen Bundesregierung bereits ausgesetzt.

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut teilte mit, sie unterstütze „alle erdenklichen Anstrengungen der Bundesregierung, die unternommen werden und zweifelsohne noch unternommen werden müssen, um zu einer Befriedung der derzeitigen Situation zu kommen“. Diese Krise wirke sich natürlich auch auf die wirtschaftlichen Beziehungen aus. Allerdings sei die Wirtschaft im Südwesten international sehr breit aufgestellt – wichtigster Partner blieben die USA.