Die Titanwurz Alberich kurz vor der Blüte in der Wilhelma Foto: Wilhelma (Archiv)

Die bestialisch riechende Titanwurzblüte hat Ende Juni Tausende in die Wilhelma gelockt. Die extrem kleine Pflanze blühte sehr lange. Die Fachleute bangten daher um das Gewächs, das sie Alberich tauften.

Stuttgart - Alberich hat sich zurückgezogen und erholt sich von den Strapazen: So lässt sich der aktuelle Zustand der Titanwurz beschreiben, die dem zoologisch-botanischen Garten Wilhelma Ende Juni einen wahren Besucheransturm beschert hatte. Tausende kamen eigens, um das seltene Naturschauspiel der Blüte, die wie ein Tierkadaver stinkt, zu bewundern.

Wie es mit Alberich weitergeht, werde der kommende Sommer zeigen: „Wir warten jetzt ab, ob er nächstes Jahr ein Blatt entwickelt“, sagt Harald Knitter, der Pressesprecher der Wilhelma. Dann wisse man, dass er unbeschadet die Anstrengungen des Blühens überstanden habe. Eine erste Untersuchung hat ergeben, dass er extrem viel Energie in die Blütezeit investiert hat: „Er hat überproportional viel abgenommen“, erläutert Knitter. Die Knolle wiege nun wesentlich weniger als vor der Blüte.

Der kleine Alberich hielt beim Blühen lange durch

Die Titanwurz hatte die Fachleute der Wilhelma in mehrfacher Hinsicht überrascht. Zunächst setzte sie in äußerst jungem Alter eine Blüte an. Aufgrund der geringen Größe dieser Blüte nannte man das Exemplar Alberich, nach dem Zwergenkönig. Dann hörte er auch nicht wie erwartet auf zu blühen: „Die Blüte stand fast eine Woche lang“, sagt Harald Knitter, der Pressesprecher der Wilhelma. „Dann zog er noch mal alle Energie raus – wie Bäume das im Herbst machen – und zog sich zurück in die Knolle“, beschreibt Knitter. Nun liege die Knolle in Ruhe. Untersucht haben die Fachleute den ruhenden Alberich schon. Die Sorge, dass er sich zu Tode blühen könnte, hat sich nicht bewahrheitet. Das hatten die Experten befürchtet, weil die Knolle eigentlich noch viel zu klein war, als Alberich Anstalten machte, zu blühen.