Neun Monate Pause haben ihre Spuren hinterlassen. Foto: Archiv Baumann

In Württemberg beginnt am Wochenende die Tischtennissaison. Ein Neustart nach schweren Monaten, auch für die Verbandsliga-Frauen des TSV Georgii Allianz.

Vaihingen - Lange ist es her. Am 17. Oktober des vergangenen Jahres haben die Tischtennisspielerinnen des TSV Georgii Allianz ihr bislang letztes Punktspiel bestritten. Mit einem 8:2-Sieg in Neuhausen übernahmen sie die Tabellenführung in der Nordstaffel der Verbandsliga. Dann wurde die Runde wegen Corona abgebrochen und war plötzlich Pause – und zwar für lange neun Monate. Seit Ende Juli bereitet sich das Paradeteam des Vaihinger Vereins um die Spitzenspielerin Maria Schuller nun auf die neue Runde vor, die am Sonntag (13 Uhr) in eigener Halle beginnt. Gegner, wie es der Zufall will, sind erneut die TTF Neuhausen.

„Wir freuen uns riesig, dass es nun endlich wieder losgeht“, sagt Katrin Kreidel, die an Position zwei gesetzt ist und das Amt der Mannschaftsführerin im vergangenen Jahr von Sarah Kadelbach während deren Schwangerschaft interimsweise übernommen hat. Als Ziel haben sich die Vaihingerinnen erst einmal nur den Klassenverbleib vorgenommen. „Wir wissen nach der langen Pause einfach nicht, wie unsere Gegner aufgestellt sind. Wir sind richtig gespannt“, sagt Kreidel, die seit fünf Jahren für die Allianz zum Schläger greift, nachdem es sie studienhalber aus Wiesbaden auf die Filder verschlagen hatte.

Mutter und Tochter in einem Team

Außer der ehemaligen rumänischen Nationalspielerin Schuller sowie eben Kreidel und Kadelbach gehört auch Ulrike Liebert zum Stammquartett. Da Kadelbach aktuell noch Babypause macht, wird zum Auftakt jedoch die erst 14-jährige Julia Liebert zum Einsatz kommen, die Tochter von Ulrike Liebert. Zwei Generationen gehen also gemeinsam auf Punktejagd. „Julia ist unsere große Nachwuchshoffnung“, sagt Kreidel, die sich selbst auch noch im Jugendtraining des Vereins engagiert. Überhaupt mangelt es den Vaihingerinnen nicht an guten Ersatzspielerinnen. Weil die zweite Mannschaft nur eine Klasse tiefer in der Landesliga agiert, sei da im Fall der Fälle immer eine super Qualität vorhanden.

Groß ist die Freude bei der Allianz auch darüber, dass inzwischen wieder Doppel spielen dürfen. Das war in der vergangenen coronabedingt untersagt gewesen. „Laut Landesverordnung wären wir dann eine Kontaktsportart gewesen“, sagt Thomas Walter, der Geschäftsführer des Tischtennisverbands Baden-Württemberg. „Dabei sind gerade die Doppel ein großer Aspekt für das Teamspiel“, sagt Kreidel, die zuversichtlich ist, dass die Runde trotz des immer noch grassierenden Virus’ diesmal ordentlich zu Ende gespielt werden kann.

Viele Teams weggebrochen

Diese Zuversicht teilt auch Walter. „Ich bin da sehr guten Mutes“, sagt er und begrüßt diesbezüglich die Einführung der 3G-Regel auch im Sport: „geimpft, getestet, genesen“ als Zutrittsbedingung. Dass wieder gespielt werde, sei nicht nur ob der gesellschaftlichen und gesundheitlichen Bedeutung des Sports wichtig, sondern auch ganz speziell für den Verband. Seit dem Beginn der Pandemie sind im Tischtennis rund sieben Prozent der Aktiventeams weggebrochen, bei den Jugendlichen gar 14 Prozent. In den 30 Jahren zuvor, seit der WM 1989 in Dortmund, dem bislang letzten Boom, waren es jährlich nur rund zwei Prozent. Vor allem bei den Frauen und Mädchen sei der Verlust groß. In manchen Bezirken gebe es deshalb schon bestimmte Spielklassen nicht mehr. „Dennoch haben wir nach wie vor einen breiten Spielbetrieb“, sagt Walter. Aktuell sind 4200 Mannschaften im Verband gemeldet. Über alle Altersklassen gibt es etwa 50 000 spielberechtigte Akteure.

Bei der Allianz sind von ursprünglich 40 Jugendlichen im Alter von sieben bis 16 Jahren nur noch 20 übrig geblieben. Allerdings sind bereits sieben Neue eingestiegen. An der Grundschule in Rohr hat der Filderclub vor den Sommerferien für Tischtennis geworben, und an der Osterfeldschule in Vaihingen soll bald ein Aktionstag folgen.

Die Männer des TSV Musberg, die als weitere Mannschaft aus dem Gebiet der Filder-Zeitung ebenfalls auf Verbandsebene spielen, starten am 25. September in die Saison. Der Landesligist um seinen langjährigen Spitzenspieler Hartmut Frank empfängt dann den TSV Wäschenbeuren.