Linda Gaspar und Zoe Keibl vom „Tisch und Tafel“-Team haben anlässlich des Zehn-Jahr-Jubiläums der Genussmesse eifrig Blumensträuße für die Besucher gebunden. Foto: /Jan Potente

Schon vor der Eröffnung warten die Besucher auf den Einlass. Zum Jubiläum von „Tisch und Tafel“ ist der Andrang riesig. Drinnen darf geschlendert und probiert werden. An den Ständen gibt es alles, um das Schöne im Leben zu feiern.

Eine Besucherschlange wie bei einem Popkonzert: Der Plan von Luca Salvatore und Elena Strauß scheint aufzugehen. Das Ehepaar, bei dem seit nunmehr zehn Jahren die Fäden für die Messe „Tisch und Tafel“ zusammenlaufen, hat dieses Mal besonders viel Marketing gemacht und dabei im Speziellen auch die Fellbacher umfassend über die Genussmesse informiert. „Wir haben uns bewusst gegen Stuttgart entschieden und wollen mit unserer Messe hier in Fellbach bleiben. Umso toller, dass sie so angenommen wird“, sagt Luca Salvatore, der mit seiner Frau auch für die Messe „Speis und Trank“ verantwortlich zeichnet. Als Messebauer sei ihnen klar gewesen, dass sie mal ihre eigene Messe haben wollen, um sich dabei den schönen Dingen des Lebens zu widmen. „Vielleicht ist auch deshalb der Ansturm so groß, weil die Leute das jetzt brauchen, bei all dem Negativen aktuell“, sagt Salvatore, verweist auf das Blumenmeer, das sein Team zum Jubiläum gerichtet hat, und gibt den nächsten Einlassbändel aus.

 

Einen solchen haben auch Daniela Götz-Frank und Robin Frank am Handgelenk. Das Ehepaar bezeichnet sich selbst als „Messe-Wiederholungstäter“ und hat zur Sicherheit mal einen Trolley im Schlepptau. „Wir sind regelmäßig auf der Messe und nehmen immer so einiges mit. Es ist zu befürchten, dass wir auch diesen Trolley vollkriegen werden“, sagt Daniela Götz-Frank, die neben den Lebensmitteln auch ein Auge auf die schöne Deko geworfen hat: „Wir waren schon bei den Ölen und beim Essig. Auch die gute Nuss-Nugat-Creme nehmen wir wieder mit. Und dann kommt noch die Frauenrunde zu den Accessoires, das muss einfach sein.“

Eine Keramikwerkstatt ist bei der Messe am Start

Der Stand der Keramikmalwerkstatt „Zink & Zauber“ aus Schorndorf könnte da ein guter Anlaufpunkt sein. Hier hat Kathrin Bereket ihre Ware nebst einem schön geschmückten Tisch aufgebaut. Denn sie bietet auf der Messe „Tisch und Tafel“ nicht nur Keramik in Hülle und Fülle an, sondern sie veranstaltet auch Workshops, bei denen Interessierte ins Keramikbemalen reinschnuppern können. „Das ist eine ruhige Kunst, die sehr gut ankommt. Lange Zeit waren wir damit alleiniger Anbieter, aber das boomt immer mehr“, sagt Kathrin Bereket und erzählt, dass während Corona die Idee reifte, ein Anleitungsbuch zu schreiben und einen Koffer zu bestücken, mit dem die Keramik pandemiekonform daheim bemalt werden konnte. „Der Koffer ist auch jetzt nach Corona super beliebt. Er kann ausgeliehen werden, um daheim gemütlich im Mädelskreis zu malen und zu entspannen.“

Ob süß oder deftig: Für nahezu jede Geschmacksrichtung findet sich was. /Potente

Angebote, wie diese, gibt es zuhauf bei der zehnten Auflage der Fellbacher Genussmesse. Egal ob Essen, Trinken, Lifestyleprodukte oder Dekoration für Haus und Garten – die Aussteller der liebevoll gestalteten Stände scheinen genau wie die Messebesucher einen Gegenpol zur negativen Weltlage setzen zu wollen und den Fokus auf die schönen Dinge des Lebens und aufs zur Ruhe kommen zu setzen.

In diese Kerbe schlägt auch Lara Schäffer. Mit ihrem orangefarbenen Jumpsuit und den langen blonden Haaren fällt sie schon von Weitem auf und verbreitet Lebensfreude. Wer stehenbleibt, der kann ihr ayurvedisches Granola Topping aus großen Glasbehältern probieren. „Guru Granola“ heißt das Unternehmen der Geschäftsfrau, die vor Energie nur so sprüht und für die Kunden nicht nur einen Probierlöffel, sondern auch Tipps parat hat. „Ich hatte während Corona in Neuseeland plötzlich die Vision, dass ich ein Produkt entwickeln muss, das die Menschen zurück zum Genuss führt“, sagt Lara Schäffer und erklärt, dass die Mischungen aus 30 Zutaten bestehen, alle Geschmacksknospen anregen und gegen Heißhungerattacken helfen sollen. Mit ihrer Idee fiel sie auch den Machern der TV-Show „Die Höhle des Löwen“ auf. Sie stellte ihr Konzept vor und erhielt Angebote. „Schlussendlich konnten wir uns zwar nicht einigen, aber es hat mich marketingmäßig vorangebracht“, sagt Lara Schäffer und fügt an, dass sie ihre Geschäftsidee aktuell selber weiter ausbaue.

Oma Hildes Rezepte werden berühmt

So hat es auch Christian Hübner gemacht, der ein paar Meter weiter einen kleinen Stand aufgebaut hat. Bei ihm gibt es auf Oblaten Schwäbisches zum Probieren. Und er wird nicht müde, den Besuchern die Geschichte dahinter zu erzählen. Denn sein Unternehmen „Wilde Hilde – Schwäbische Soßenkunst“ basiert auf den Rezepten seiner bald 97-jährigen Oma Hildegard, die der Enkel als Grundlage für Raffiniertes genommen hat – „passend zu allem, wo Omas Kräuter und der feine Zwiebelgeschmack drauf sollen“, sagt Hübner und richtet die nächste Oblate hin. Der Ansturm ist ungebrochen.

Wer sich selbst einen Eindruck machen möchte, kann das an diesem Sonntag, 30. März, noch bis 18 Uhr tun.

Alles zu den Ausstellern der Genussmesse „Tisch und Tafel“

Info
Alle Informationen zu den Ausstellern, ihren Kontaktdaten und Websites gibt es auf der Homepage der Messe unter https://messe-tischundtafel.de/aussteller