Die kalten Tage sind noch nicht vorbei. Aber die ersten Frühlingsboten zeigen sich. Für viele sind sie das Startsignal, um Haus, Garten und den Körper fit für die schöne Zeit zu machen. Beispielhafte Tipps können vielleicht helfen.
Die Tage werden länger, die Sonne hat – wenn sie sich denn zeigt – spürbar mehr Kraft, und die ersten Krokusse sprießen aus der Erde. Auch wenn noch ein paar kalte Tage drohen könnten, ist es wohl nicht mehr zu leugnen, dass der Frühling in den Startlöchern steht. Für viele ist deshalb nun alle Jahre wieder die Zeit gekommen, wo Haus, Garten und das eigene Wohlbefinden nach der langen, kalten und dunklen Zeit wieder auf Vordermann gebracht werden. Deshalb gibt es einige beispielhaft ausgewählte Tipps, die beim Großputz, dem Fit- machen des Gartens, überfälligem Ausmisten oder dem Loswerden von lästigen Pfunden helfen können und dadurch auch Frühlingsgefühle wecken.
Ökologischer Frühjahrsputz
Woher stammt eigentlich die Tradition, dass zu Beginn des Frühlings – also Ende Februar, Anfang März – das gründliche Reinigen des Zuhauses ansteht? Fest steht wohl, dass es sich dabei um eine lange Tradition handelt. Denn schon die alten Bauern längst vergangener Tage, die unter dem Jahr häufig keine Zeit hatten, Haus und Hof gründlich sauber zu machen, haben den Frühjahrsputz ausgiebig betrieben. Und auch heute noch nehmen sich viele Menschen im Frühling Zeit, einmal richtig zu putzen – unbeliebtere Stellen wie Fenster oder Schränke inklusive. Experten empfehlen, sich eine Liste zu machen, um auch nichts zu vergessen. Dass es dabei nicht immer die Chemiekeule sein muss, damit es nachher glänzt und sauber ist, weiß beispielsweise Hafez Gulam Syed, Geschäftsführer der in Fellbach ansässigen Firma Öko Service. Er berät seine Kunden seit 1991 im Hinblick auf ökologische, also umweltschützende und weniger aggressive Putzmittel. „Wenn wir zum Beispiel im Bad oder im Backofen reinigen, dann sind das sensible Bereiche. Im Bad halten wir uns länger auf, und im Backofen garen wir Lebensmittel, da hat Chemie nichts zu suchen.“ Bei ihm könnten Kunden für alle Bereiche des anstehenden Frühjahrsputzes das passende ökologische Putzmittel erhalten oder dazu beraten werden. „Den Mehrpreis wollen die Kunden nicht immer zahlen, aber es geht ja um die eigene Gesundheit“, sagt Syed.
Samenbomben für den Garten
Für viele ist der anstehende Frühling nicht nur die heiß ersehnte, sondern auch die schönste Jahreszeit, wenn die Natur aus langem Schlaf erwacht. Besonders schön zeigt sich das wohl im eigenen Garten. Doch allein vom Zusehen wird es nicht grüner und bunter. Wenn sich im Frühling die ersten Sonnenstrahlen zeigen, juckt es deshalb bei allen Hobbygärtnern in den Fingern und die Lust auf Gartenarbeit steigt. Je nach Witterung kann Ende Februar bis Mitte März begonnen werden, den Garten auf Vordermann zu bringen und von altem Ballast zu befreien, denn jetzt ist die wichtigste Zeit dafür. Ingrid Boegler setzt dabei auch auf sogenannte Samenbomben. „Ich mache Guerilla Gardening, das heißt, ich werfe an Stellen in der Stadt, an denen nichts wächst, Samenbomben aus. Aber auch im heimischen Garten nutze ich diese Möglichkeit des Säens sehr gerne und empfehle es auch jedem“, sagt die Schwaikheimerin. Ihre Samenbälle macht die Frau, die oft von Nachbarn und im Bekanntenkreis um Hilfe gebeten wird, meist selbst. Man nehme für die insektenfreundliche Bepflanzung: Lehm, Blumenerde, ein wenig Sand und Samen. „Aber nicht zu viele. Super eignet sich Vogelfutter, da sind zum Beispiel immer Sonnenblumenkerne drin, aus denen dann die Blumen wachsen.“
Die Kunst des Ausmistens
Wenn der Winter kalt und lang war, man sich im Dunklen anziehen musste und jeder nicht unbedingt notwendige Gang nach draußen reiflich überlegt wurde, dann sieht man das oft auch dem Kleiderschrank, wenn nicht sogar dem ganzen Haus an. Das ist dann der Moment im Jahr, wenn Angela Ludwig alias „Frau Ordnung“ gerufen wird. Die hat sich als Ordnungscoach in der Region selbstständig gemacht und gibt Online-Kurse, zeigt ihr Wissen auf Youtube – und – für viele am wichtigsten: Sie kommt ins eigene Heim und bringt Struktur rein. Im Rems-Murr-Kreis hat sie viele Kunden. Denen rät sie immer, sie sollen in kleinen Schritten vorgehen. „Das ist meine Taktik. Nicht alles auf einmal, sondern Zimmer für Zimmer. Und dann geht es nicht, ohne sich von etwas zu trennen.“ Wenn derzeit ihr Telefon klingelt, dann hört sie oft, es sei „einfach alles zu viel“. Dann schreitet Angela Ludwig, studierte Bibliothekarin und älteste von vier Geschwistern, zur Tat und macht alles frühlingsfrisch.
Kampf dem Winterspeck
Die zurückliegende Zeit ist oft auch die Phase im Jahr, in der mehr gegessen wird. Die zusätzlichen Pfunde durch Plätzchen, Weihnachtsgans oder Faschingsberliner wollen viele nun zum Start in die schönere Jahreszeit loswerden. Susan Bense, Leiterin des Fellbacher Sportzentrums Loop, hat eine Kursempfehlung dafür, und zwar heißt die Aktion passend: „Beweg dich jetzt“ und verbindet Fitness und Ernährung. Gestartet wird mit einem Vortrag. Zudem gibt es im Studio und Outdoor Kurse und Einheiten.“ Wer Interesse habe, könne am 21. April zum Präventionstag im Loop vorbeikommen, wo eine Anmeldung möglich sei. Wer nicht so lange warten will, kann bereits den März zum Schnuppern in die Yogakurse nutzen.
Pflege für das Auto
Die Leute, die dieser Tage bei Martin Gärtner in Waiblingen vorbeikommen, wollen nicht sich, sondern ihr Auto fit für den Frühling machen. Eine gute Idee, wie der Chef von „Martin’s Car Shop“ weiß. „Streusalz und die Witterung haben den Wägen zugesetzt. Das wird von uns überprüft.“ Auf den Hof des Waiblinger Betriebs mit mehr als 30 Jahren Erfahrung rollen auch Oldtimer, die von ihren Besitzern jetzt aus dem Winterschlaf geholt und von Gärtner und seinem Team für anstehende Ausfahrten durchgecheckt werden. „Das hat schon angefangen. Mehrere Kunden haben uns bereits ihre Oldtimer auf den Hof gestellt, und wir schauen danach“, sagt Martin Gärtner, der Chef mit den englischen Wurzeln.
Das Fahrrad ruft
Ganz Hartgesottene fahren natürlich das ganze Jahr über mit dem Fahrrad. Andere holen es jetzt so langsam wieder aus dem Keller, weil nun in nicht mehr allzu langer Zeit wieder bestes Fahrradwetter in Aussicht steht. Und wenn die Natur dann sprießt und grünt, macht es besonderen Spaß entlang der Wege zu radeln. Endlich wieder kleine Erledigungen machen und sich dabei den Fahrtwind um die Ohren wehen lassen. Doch bevor es losgeht, sollte der Drahtesel einmal gründlich durchgecheckt werden. Die Mobile Radwerkstatt Backnang von Carlos Weinbeer bietet dafür einen besonderen Service an und kommt zum Kunden nach Hause. So erledigt sich das lästige Einladen ins Auto, und das Rad wird von dem Experten auf Herz und Nieren geprüft. „Das Ganze ist terminbasiert. Ich bin kein Pannendienst, mache aber alles, was anfällt selbst“, sagt Carlos Weinbeer. Danach steht einer Fahrt gen Frühling dann wohl nichts mehr im Wege.
Saisonstart der Eiscafés Eis essen – das passt für viele dann, wenn die Tage länger sind und blauer Himmel und warme Sonnenstrahlen locken. Patrizia De Lazzer, die das Eiscafé Marmolada in Fellbach führt, das nach dem berühmten Gletscher in den Dolomiten benannt ist, hat seit Valentinstag wieder nach der Winterpause geöffnet. Und natürlich waren die frühlingshaften Tage Anfang der Woche mit Sonne satt ein klasse Auftakt in die Eissaison. Die Inhaberin des Eiscafés in der Bahnhofstraße 10 bietet immer wieder neue, selbst entworfene Sorten neben den Klassikern an. Bereits 1978 hat die Familie das Eiscafé Marmolada in der Fellbacher Wohncity gegründet.