Viele Singles treffen sich zum ersten Date im Café. Foto: Ralf Cornesse/Fotolia

Das erste Rendezvous dient dem Kennenlernen des Gegenübers. Der Paartherapeut Eric Hegmann erklärt, wie dies gelingt – und wie nicht.

Das erste Rendezvous ist etwas ganz Besonderes. Das gilt erst recht im Zeitalter des Online-Datings. Entspricht das erste gemeinsame Treffen doch nicht selten gleichzeitig der ersten Begegnung im realen Leben. Und somit der ersten Gelegenheit, sich länger persönlich auszutauschen. Um möglichst viel über die andere Person herauszufinden, ist es wichtig, gute Fragen zu stellen.

Doch was zeichnet gute Fragen aus? Der Paartherapeut Eric Hegmann findet: „Gute Fragen sind all diejenigen, die aus oberflächlichem Small Talk eine tiefgründige Unterhaltung machen.“ Fragen, die hierzu beitragen, seien vor allem die sogenannten W-Fragen. Wie der Tiefgang gelingt, erklärt Hegmann anhand eines Beispiels. „Statt die andere Person nur zu fragen, was sie beruflich macht und dann weiter zum nächsten Thema zu gehen, sollte man sie anschließend fragen, was sie an ihrem Beruf fasziniert.“ Nach dem gleichen Prinzip könne auch bei anderen Themen vorgegangen werden. Beispielsweise könne beim Thema Musik gefragt werden, was das Lieblingslied oder die Lieblingsmusikrichtung in jemandem an Gefühlen auslöse.

Der 56-Jährige rät davon ab, beim ersten Kennenlernen zu viel über Negatives zu reden. „Eine Beziehung erfordert Optimismus“, begründet der Paartherapeut. Wenngleich Hegmann natürlich weiß, dass es nicht immer einfach ist, einzuschätzen, was der Gegenüber als positiv oder negativ auffasst. Trotzdem appelliert er dazu, mutig zu sein und die Fragen zu stellen, die einen interessieren. Schließlich müsse nicht auf jede Frage gleich beim ersten Date eine Antwort gegeben werden. Dennoch sei es notwendig, dass beide Personen emotionale Kontaktflächen anbieten. „Sonst kann der Funke nicht überspringen“, findet Hegmann.

Das passiere auch, wenn man bei dem Treffen nicht authentisch sei. Und was ist, wenn man sich verstellt, weil man nervös ist? „Wenn man nervös ist, dann sollte man das offen ansprechen“, rät Hegmann. Schließlich würde die andere Person die Nervosität früher oder später ohnehin bemerken. Wenn man selber aus freien Stücken eine Schwäche zugebe, würde das oft die Stimmung lockern.

Doch nicht durch Fragen, sondern gemeinsame Erlebnisse würde letztlich Zuneigung entstehen. An Liebe auf den ersten Blick glaubt der Paartherapeut nicht. „Das ist ein Filmmythos“, so Hegmann und weiter: „Liebe ist etwas, wofür sich die Partner jeden Tag aufs Neue entscheiden.“ Beginnend mit dem ersten Date.

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