Wer im Herbst das Laub zusammen recht, schützt seinen Rasen vor kahlen Stellen. Foto: imago/Annika List

Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter: Zeit, den Garten winterfest zu machen. Was man tun kann, damit die Pflanzen die tiefen Temperaturen überstehen und man sich auch im nächsten Frühjahr an seinen Beeten erfreuen kann.

Spätestens beim Blick in den Garten wird klar: Der Winter naht. Damit im nächsten Frühling wieder alles sprießen und blühen kann, muss in den kommenden Wochen zurückgeschnitten, eingepflanzt, gerecht und gesäubert werden. Diese Aufgaben stehen jetzt an.

1. Zum letzten Mal ernten

Spätkartoffeln müssen vor dem ersten Frost aus der Erde. Verfärben sich die Blätter der Pflanze, haben die Knollen alle Nährstoffe eingezogen. Lösen sich die Kartoffeln problemlos, ist es Zeit für die Ernte. In einem kühlen, dunklen und trockenen Keller bei etwa fünf Grad können sie dann aufbewahrt werden. Winteräpfel werden zwischen Oktober und November geerntet. Ungefähr ein bis zwei Monate später erreichen sie nach richtiger Lagerung – kühl, dunkel, einlagig – ihre volle Genussreife.

2. Rasen mähen und Laub rechen

Vor dem Wintereinbruch wird der Rasen noch ein letztes Mal gemäht. Kürzt man ihn auf circa vier Zentimeter, bieten die Grashalme einen Kälteschutz und bekommen über die kalten Monate noch ausreichend Licht.

Heruntergefallenes Laub kann als Mulchschicht für Beete verwendet werden, da es reich an Nährstoffen ist. Wer kahle Stellen auf dem Rasen vermeiden möchte, recht das Laub zu mehreren Haufen zusammen, in denen sich dann Igel, Insekten, Mäuse, Kriechtiere und Lurche einfinden und dort den Winter verbringen. Laut Nabu ist das ein einfacher Weg, die Natur im Garten willkommen zu heißen.

Nasses Laub auf den Wegen birgt eine erhöhte Rutschgefahr und sollte aus Sicherheitsgründen aufgesammelt werden. Kurz bevor es draußen richtig kalt bleibt, wird es Zeit, die Regenrinnen von dem Laub zu befreien, damit das Wasser ungehindert ablaufen kann.

3. Pflanzen winterfest machen

Kälteempfindliche Pflanzen wie Oliven- oder Zitronenbäume sollten Gärtnerinnen und Gärtner über den Winter ins Haus stellen. Rückt man winterfeste Pflanzen etwas wettergeschützt an die Hauswand, kann ein schnelles Einfrieren der Wurzelballen vermieden werden. Der Bundesverband deutscher Gartenfreunde e. V. zum Beispiel rät dazu, die Töpfe zusätzlich mit Vlies oder Noppenfolie zu umwickeln. Vor dem ersten Frost werden die neuen Blumenzwiebeln eingesetzt, damit im Frühjahr alles wieder aus dem Winterschlaf erwachen kann. Dafür die Zwiebeln doppelt so tief wie ihre Breite in die Erde setzen.

4. Gehölz schneiden

Die Bäume und Sträucher werden immer kahler, und es bleibt freie Sicht auf abgestorbene Äste, die jetzt gestutzt werden können. Der Nabu führt auf, welche Pflanzen im November geschnitten werden. Dazu gehört die Brombeere, Stachelbeere, Clematis, Wein, Hartriegel, Calluna und Lavendel. Bei Rosen empfiehlt zum Beispiel der Buchautor und Gärtnermeister René Wadas das Entfernen von alten und vertrockneten Trieben, noch blühende Rosen sollte man erst im Frühjahr zurückschneiden. Schnittmaterial kann direkt weitergenutzt werden. Zerhäckselte Äste können als Mulch umfunktioniert und auf den Beeten verteilt werden.

5. Bäume winterfest machen

Obstgehölze schneidet man in der Regel im Herbst oder Frühjahr, wenn es frostfrei ist. Vertrocknete Früchte an den Bäumen sollten gepflückt werden, da die enthaltenen Pilzsporen überwintern können und im Frühjahr dann die neuen Blätter, Blüten und Früchte befallen. Wer in diesem Jahr neue Bäume gepflanzt hat, sollte die Stämme an einen Pfahl festbinden, so kann sich das Wurzelwerk auch bei stärkerem Wind ungehindert entwickeln. Mit weißer Farbe kann man die Stämme vor Frostrissen schützen. Diese entstehen, wenn nur eine Seite von der Sonne erwärmt wird, die andere aber kalt bleibt. Durch den Kalkanstrich wird die Sonne reflektiert, und die Rinde platzt nicht auf.

6. Wasserbehälter leeren, Außenleitungen abdrehen

Gefrorenes Wasser dehnt sich aus, weshalb Wassergefäße rechtzeitig geleert und die Außenwasserhähne abgedreht werden sollten. Dadurch wird vermieden, dass Leitungen platzen. Auch temperaturempfindliche Teichpumpen, Wasserspeier oder Fontänen gehören vor dem ersten Frost abgeschaltet und entleert.

7. Gartengeräte und Gartenmöbel unterstellen

Um im Frühling direkt loszulegen zu können, raten viele Obst- und Gartenbauvereine dazu, Gartengeräte von Erdresten zu befreien und trocken in einem Gartenhaus oder im Schuppen aufzustellen, damit Holzgriffe nicht aufquellen. Nässeempfindliche Gartenmöbel sollten ins Trockene gestellt werden oder mit einer Abdeckung geschützt werden. Akkus von akkubetriebenen Gartengeräten gehören laut Bundesverband deutscher Gartenfreunde e. V. an einem frostfreien Überwinterungsplatz gelagert.