Obwohl Ostern in diesem Jahr ausgesprochen früh ist, sorgen Osterglocken mit ihrem satten Gelb überall in der Stadt Foto: dpa

Wohin an Ostern? Die Frage ist tatsächlich schwer zu beantworten – nicht wegen der mangelnden, sondern wegen der vielen Angebote. Unsere Tipps sollen die Wahl erleichtern.

Stuttgart - Spätestens an Ostern spüren die Menschen oft das Frühlingserwachen, wollen raus an die Luft, in die Natur, die Biergärten und Straßencafés – auch wenn das Fest so wie in diesem Jahr besonders früh liegt. Noch früher als dieses Jahr lag Ostern übrigens im Jahr 1818. Damals fiel der Ostersonntag auf einen 22. März – noch früher geht es nicht. Bis Ostern wieder auf den 22. März fällt, dauert es noch 269 Jahre. Das ist erst 2285 wieder der Fall.

Für ein gelungenes Ostern ist das Wetter wichtig: Auch wenn in diesem Jahr kein Freibadwetter zu erwarten ist, so ist laut Deutschem Wetterdienst in Stuttgart das Eiersuchen im Freien gesichert: Der Sonntag startet sonnig. Am Nachmittag können in der Stuttgarter Innenstadt sogar knapp 20 Grad erreicht werden – ehe es am Abend zu regnen beginnt. Das liegt an atlantischen Tiefausläufern aus dem Westen, die nicht an den Vogesen hängen bleiben wollen. Trotzdem wird es, außer am Karfreitag, passables Osterwetter geben.

Eier gucken im Zoo

Ideal ist das Wetter zum Beispiel für einen Besuch in der Wilhelma. Der Zoo ist im März täglich von 8.15 bis 18.30 Uhr geöffnet. Wer Nerven sparen will, kommt besser ohne Auto oder so früh an, dass viele noch zu Hause beim Eiersuchen sind. Das geht auch mit leerem Magen, da die Wilhelma von neun Uhr an im Restaurant Frühstück anbietet. Aber nicht vergessen – wegen der Sommerzeit ist am Ostersonntag neun Uhr gefühlt acht. Ob die Zeitumstellung in der Nacht vom Samstag auf Sonntag (plus eine Stunde) auch den Eierlegrhythmus der Zootiere stört – möglich ist es. Fest steht, dass es über Ostern im Zoo eine Aktion „Rund um das Ei“ gibt, bei der in der Wilhelmaschule bei der Geiervoliere Erstaunliches zu sehen ist. Zum Beispiel die Eier von Heuschrecken, aber natürlich auch die bis zu zwei Kilo schweren Eier vom Strauß. Eine zoologische Erklärung, ob Hasen wie von der Schokoladenindustrie behauptet Eier legen und färben können, gibt es nicht.

Touren durch die Stadt

Wer größeren Bewegungsdrang verspürt, kann den an den Ostertagen in der Stadt so richtig ausleben. Zum Beispiel bei einer Entdeckungstour von Stuttgart-Marketing. Am Karfreitag geht es unter dem Titel „Seilbahn und Zacke – Ein bahnbrechender Ausflug“ zweieinhalb Stunden lang auf die Spuren des Stadtbahnnetzes. Klingt gemütlich. Laut Veranstalter sei aber „körperliche Fitness wichtig“. Also Stiefel geschnürt, Rucksack mit kleinem Ostergedeck wie Krokanteiern und Eierlikör eingepackt und los. Treffpunkt ist um 14 Uhr bei der Seilbahn am Südheimer Platz. Am Ostersamstag kann man anderthalb Stunden geführt „Die Innenstadt zu Fuß“ erleben. Start ist um 11 Uhr am i-Punkt in der Königstraße. Wer wissen will, was eigentlich typisch schwäbisch ist, kann dies am Ostersonntag beim Rundgang „Schwäbisch für Fortgeschrittene“ erleben. Treffpunkt ist 14.30 Uhr am Zebrastreifen vor dem Alten Schloss. Zu allen Führungen muss man sich telefonisch unter 07 11 / 2 22 81 00 anmelden.

Als Detektiv im Museum

Da das Osterwetter nicht über die ganzen Tage glanzvoll sein wird, kann auch Indoor ganz spannend werden. Stuttgarts Museen bieten alle Osterprogramme. Und für Familien gibt es etwas Besonderes: Pünktlich zum Ferienbeginn am Donnerstag startet im Schloss Rosenstein die Große Landesausstellung Baden Württemberg „Naturdetektive“. Eine Mitmach-Ausstellung und ein großes Detektivspiel für Familien. Geöffnet ist das Museum von 10 bis 18 Uhr. Mehr Infos unter www.naturdetektive-stuttgart.de. Wer gern fliegt, dazu aber den sicheren Boden nicht verlassen möchte, muss nicht unbedingt in einen Flugsimulator. Am Ostersonntag wird um 16 Uhr im Beethoven-Saal in der Liederhalle der Film „Deutschland von oben“ gezeigt. Musikalisch live begleitet vom Radiosinfonieorchester Pilsen, sieht man Deutschland aus der Vogelperspektive. Tags darauf dann zu gleicher Zeit am gleichen Ort die Deutschlandpremiere des musikalisch begleiteten Films „Der Grüffelo und das Grüffelokind“. Langeweile wird an Ostern also sicher nicht aufkommen. Und oben auf dem Killesberg ziehen jetzt drei Loks das Bähnle durch den Park, der allerdings bei so frühen Ostern noch nicht so richtig bunt blüht. Und wer es wirklich gelassen mag, dem sei ein Ostererlebnis empfohlen, das es jahrelang nicht gab. Ein entspannter Blick vom Fernsehturm auf das österliche Treiben tief unten, das hat was. Der hat bis 23 Uhr geöffnet. Aber Obacht – da oben ist es kalt.