Richtiges Gießen ist wichtig. Foto: dpa

Pflanzen bestehen zu bis zu 80 Prozent aus Wasser. Es löst und transportiert Nährstoffe und sorgt dafür, dass die Zellen prall gefüllt sind und das Gewächs nicht schlapp macht. Gießen hilft Gartenpflanzen an trockenen Sommertagen, wenn man diese Tipps beherzigt.

Stuttgart - Pflanzen bestehen zu bis zu 80 Prozent aus Wasser. Es löst und transportiert Nährstoffe und sorgt dafür, dass die Zellen prall gefüllt sind und das Gewächs nicht schlapp macht. Gießen hilft Gartenpflanzen an trockenen Sommertagen, wenn man diese Tipps beherzigt.

1. Der richtige Boden Ist der Boden zu sandig, kann er Wasser nicht lange speichern. Bei einem zu hohen Lehmanteil hat es das Regenwasser schwer, durchzudringen, an den Wurzeln bildet sich Staunässe. Das lässt sich leicht beheben, indem entweder mehr Lehm oder Kompost und umgekehrt Sand untergemischt wird.

2. Nicht zu viel gießen Nach einem sonnigen Tag sieht die Erde auf den ersten Blick in jedem Beet und jedem Blumenkübel trocken aus. Also wird abends die Gießkanne gefüllt und überall im Garten ein wenig Wasser verteilt. „Gerade bei Topfpflanzen faulen so gern die Wurzeln, und Gartenpflanzen bilden erst gar keine tiefen Wurzeln aus, um auch dort an Wasservorräte zu gelangen“, sagt Jörg Gensicke, Fachberater beim Landesverband der Gartenfreunde Baden-Württemberg. Er rät, mit dem Finger oder einem Stöckchen etwa 15 Zentimeter tief in der Erde zu prüfen , ob es dort auch trocken ist. Erst dann wird gegossen – und zwar so viel, dass sich der Boden bis in diese Tiefe vollsaugt. Dann muss auch nicht jeden Tag gegossen werden.

3. Morgens gießen Zwar verdunstet über Nacht wegen den niedrigeren Temperaturen weniger Wasser. Die Feuchtigkeit zieht allerdings Schnecken an. Auch Pilzkrankheiten wie die Braunfäule bei Tomaten oder der Mehltau breiten sich dann eher aus. „Besser ist es, morgens zu gießen“, sagt Gensicke.

4. Nicht die gesamte Pflanze wässern Wassertropfen auf Blüten oder Blätter wirken in der Sonne wie Brenngläser, außerdem erhöht sich dadurch die Gefahr für Pilzkrankheiten. Statt mit dem Brauseaufsatz wird besser direkt aus der Kanne an den Fuß der Pflanze gegossen. Beim Gartenschlauch wählt man den Strahl.

4. Den Boden bedecken Die Sonne trocknet den Boden von oben her aus. „Deckt man die Erde zwei bis drei Zentimeter dick mit Rasenschnitt oder anderen Gartenabfällen ab, verdunstet das Wasser langsamer“, sagt Jörg Gensicke. Über eine solche Mulchschicht freuen sich vor dem Sommerurlaub auch die Nachbarn, weil sie dann nicht so oft gießen müssen. Für Kübelpflanzen empfiehlt er einen anderen Verdunstungsschutz: Eine dünne Schicht Sand über der Erde.

5. Die Erde lockern „Einmal hacken spart dreimal gießen“, lautet eine alte Gärtnerregel. Das hat zwei Gründe: Lockerer Boden nimmt Regen- und Gießwasser besser auf. Und er verhindert, dass die Feuchtigkeit aus der Tiefe nach oben dringt und dort verdunstet. Wer nicht nach jedem starken Regen zur Hacke greifen will, bring Mulch aus.

6. Mit Regenwasser gießen Gesammeltes Regenwasser ist nicht nur günstiger. Pflanzen wie Rhododendren, Azaleen oder Zitruspflanzen mögen den Kalkgehalt von hartem Leitungswasser auch nicht. Außerdem bekommen die Pflanzen durch kaltes Wasser aus der Leitung im Hochsommer einen Temperaturschock. Wer kein Regenwasser sammeln kann, sollte das Leitungswasser deshalb in der Wärme abstehen lassen.