Angelika Schmidt-Straube und Tierheim-Gast Lilo. Foto: Torsten Ströbele

175 Jahre Tierschutzverein Stuttgart: Am 17. Juni wird das Jubiläum im Tierheim gefeiert.

Botnang – Wenn Angelika Schmidt-Straube über Tierschutz spricht, kann es schon vorkommen, dass sie sich auch mal ärgert und förmlich in Rage gerät. Es liege noch viel im Argen, sagt sie. Tierversuche, Massenhaltung, Zucht von exotischen Tieren: Es gebe zu viele Gesetzeslücken. Der größte Wunsch von Angelika Schmidt-Straube ist, dass man irgendwann keinen Tierschutzverein mehr braucht, weil es allen Tieren gut geht. Doch ihr ist bewusst, dass dies wohl nie der Fall sein wird. Denn die Arbeit wird eher mehr als weniger. Als Träger des Tierheims kümmert sich der Verein täglich um bis zu 800 Tiere. Das ist kostspielig. Auch im Jubiläumsjahr ist das Thema Geld aus dem Tierheimalltag nicht auszublenden.


Frau Schmidt-Straube, der Tierschutzverein feiert in wenigen Tagen sein 175-Jahr-Jubiläum. Wie hat sich die Arbeit des Vereins in den vergangenen Jahrzehnten verändert?
Im Gründungsjahr 1837 muss man sich die Situation ein bisschen anders vorstellen. Vor allem mussten die Pferde geschützt werden. Man hat sie damals zu allem benutzt, als Transportmittel, als Arbeitstier. Außerdem sind sie immer wieder geschlagen worden. Die Menschen hatten einfach keinen Bezug zu den Tieren. Da muss es teilweise schlimm zugegangen sein.

Und heute?
Heute betreiben wir eher caritativen Tierschutz. Um die Politik kümmert sich unser Landes- beziehungsweise Bundesverband. Unsere Hauptaufgabe ist das Tierheim in Botnang. Ich sage immer: Das ist die Arche Noah dieser Stadt, wo jedes Tier aufgenommen wird, das in Not gerät. Wir haben Tiere, die entlaufen sind, die gefunden wurden oder Tiere, die abgegeben wurden. Die Gründe für das Warum sind vielschichtig.

Von wie vielen Tieren sprechen wir?
Es sind mehrere Hundert, die es da jeden Tag zu versorgen gilt. Die Zahl schwankt zwischen 500 und 800 Tieren.

Und da ist vom Hund über die Katze bis zum Hase alles dabei?
Ja, vor allem auch sehr viele Kleintiere. Aber Ziegenböcke, Schweine oder Pferde haben wir auch.