Auf einem Hof in Marbach gab es massive Probleme mit der Tierhaltung (Symbolbild). Foto: imago images/Petra Schneider

Auf einem Marbacher Bauernhof sind Rinder nicht gut gehalten worden. Die Standards des Tierwohls waren nicht erfüllt, sagt das Veterinäramt Ludwigsburg.

In Marbach hat ein Landwirt seine Rinder abgeben müssen. Seitens des Landratsamtes Ludwigsburg spricht man von „teilweise gravierenden tierschutzrechtlichen Mängeln“. Aufgefallen war der Hof, der zuletzt 28 Kühe, drei Kälber und sieben Bullen hatte, bereits vor einer ganzen Weile bei Routinekontrollen. Wenn die Amtstierärzte da „immer wieder Dinge feststellten, werden solche Höfe engmaschig kontrolliert“, sagt Andreas Fritz, der Pressesprecher des Landratsamtes.

Die Veterinäre hatten eine fehlende, trockene Liegeflächen, eine unzureichende Entmistung, beschädigte Einrichtungsgegenstände und fehlende tierärztliche Versorgung behandlungsbedürftiger Tiere festgestellt, schreibt das Landratsamt in einer Pressemitteilung. Hinzu kam eine „unzureichende Wasserversorgung“ – hier wurde der Durchfluss der Tränke bemängelt, sodass die Tiere zwar Wasser zum Trinken hatten, aber eben nicht genug, konkretisiert Andreas Fritz.

Nur kurzzeitige Verbesserungen

Alles in allem seien „Standards des Tierwohls“ nicht erfüllt gewesen, erklärt der Sprecher des Landratsamtes. Und: „Die Amtstierärzte haben die Aufgabe, dass diese erfüllt sind.“ Im konkreten Fall hatte man bereits Bußgelder verhängt und dem Marbacher Landwirt entsprechende Anordnungen gegeben, die Mängel zu beseitigen. Und es habe auch eine kurzzeitige Verbesserung gegeben, so Fritz. „Im Oktober hat sich der Zustand dann so verschlechtert, dass nur noch das Mittel blieb, den die Auflösung des Rinderbestands anzuordnen.“

Dies ist dann am Freitag geschehen – und zwar durch den Tierhalter selbst. Der Marbacher Landwirt ließ die Tiere über einen zugelassenen Viehhändler abholen und vermarkten. Bei ihm im Stall blieben zwei hochträchtige Kühe sowie eine Kuh, die in tierärztlicher Behandlung ist. Sie werden erst abgeholt, wenn sie transportfähig sind. Bis dahin werde der Betrieb weiterhin engmaschig durch die Amtstierärzte überwacht.

Fälle, in denen Betriebe ihre Tiere abgeben müssen oder oder wegen Mängeln aufgelöst werden, gibt es „leider immer mal wieder“, so Andreas Fritz und verweist auf einen üblen Skandal in Erligheim im Frühjahr. Dort waren 17 Tiere über Tage hinweg verhungert und verdurstet. Die Stallungen waren hygienisch in einem schlechten Zustand, die Rindern und Hühnern hätten weder genügend Wasser noch Futter gehabt, den Schweinen stand Wasser, aber kaum Futter zur Verfügung. Der Tierhalter sei wohl überfordert und in einem persönlichen Ausnahmezustand gewesen, hieß es damals.

Schafe in Remseck unterernährt

Erst vergangene Woche wurde ein Fall in Remseck bekannt. Bei einer Kontrolle des Schaf-Betriebs war das Veterinäramt auf unhaltbare Zustände gestoßen. Tiere waren unter anderem hochgradig abgemagert. Die Untersuchung eines verendeten Schafs hatte zudem ergeben, dass das Tier verwurmt und chronisch fehlernährt gewesen war. Die übrigen Schafe und Lämmer wurden im Tierheim Ludwigsburg untergebracht.