Das chinesische Baumstreifenhörnchen ist der neueste Bewohner im Tierpark. Foto: Ines Rudel

Während sich die Schildkröten schon bald im Schlamm vergraben, denken die neuesten Bewohner des Tierparks Nymphaea gar nicht erst an Winterschlaf. Und auch die Ehrenamtlichen des kleinen Zoos auf der Neckarinsel haben in den kalten Monaten einiges vor.

Esslingen - Von wegen Winterruhe. Im Tierpark Nymphaea auf der Esslinger Neckarinsel herrscht reges Treiben. Während die Sumpfbiber schmatzend einen Haufen Gemüse verputzen, genießt die elfjährige Eselin Alana sichtlich ihre Striegeleinheiten nach einem Staubbad. Bei den Damhirschen ist die Stimmung entspannt, nur die Jungtiere springen eifrig im Gehege umher. Den Bock Hansel scheint das alles nicht zu interessieren. Er liegt im Laub und bereitet sich gedanklich vermutlich schon auf die Paarungszeit vor, die in ein paar Wochen beginnt.

Das haben die neuesten Bewohner, die chinesischen Streifenhörnchen, bereits hinter sich – kaum sind sie in ihr neues Gehege eingezogen, erblickten auch schon drei Jungtiere das Licht der Welt. „Es scheint ihnen hier zu gefallen“, sagt Christoph Kässer, der Pressewart des Zoos, und schmunzelt. Viele Hörnchenarten seien Einzelgänger, die chinesischen Baumstreifenhörnchen hingegen seien äußerst sozial, daher habe man sich für diese Art entschieden. „Es ist ja auch spannender, viele quirlige Tierchen zu beobachten, als ein einzelnes grimmiges Hörnchen, das auf einem Ast sitzt“, betont der Tierfreund.

Im Frühjahr soll die neue Grillhütte stehen

Der Tierpark Nymphaea peilt in diesem Jahr einen neuen Besucherrekord an. „Bereits im September hatten wir die Besucherzahl vom vergangenem Jahr erreicht“, sagt Kässer zufrieden. Er schätzt, dass bis zum Jahresende etwa 180 000 Menschen den kleinen, liebevoll gestalteten und hauptsächlich ehrenamtlich betriebenen Zoo besucht haben.

Dass so viele Menschen den Tierpark des Aquarien- und Terrarienvereins aufsuchen, dürfte aber nicht nur am guten Wetter und an den tierischen Bewohnern liegen, sondern auch an den Ehrenamtlichen, die sich mit großem Eifer für den Zoo engagieren. Denn kaum ist der Wasserschaden im Aquarien- und Terrarienhaus beseitigt, steht auch schon das nächste Großprojekt in den Startlöchern.

Es ist ein dicker Investitionsbrocken, der laut Kässer seit Jahren auf der Agenda steht: eine neue Grillhütte. Vor wenigen Tagen wurde die alte dem Erdboden gleich gemacht. Bis zum Frühjahr soll die neue, rund 200 000 Euro teure Hütte, die der Verein aus Eigenkapital zahlt, fertig sein. Auch hier packen viele Ehrenamtliche mit an, damit der Biergarten, der Platz für 300 Gäste bietet, pünktlich zum Saisonstart eröffnet werden kann.

Die Parksituation bereitet dem Verein Sorgen

Eine der freiwilligen Helfer ist Susanne Hardt. Die ehrenamtliche Tierpflegerin weiß das Vorurteil: Esel seien dumm, zu widerlegen. „Esel sind vorsichtig“, sagt sie, „aber besonnen und intelligent.“ Eselin Alana lerne schnell und könne einige Tricks. Durch einen Reifen gehen oder einen Teppich ausrollen seien nur zwei davon. Während im Ziegengehege drei neue Tiere eingezogen sind, um etwas frisches Blut in die Zucht zu bringen, stehen ein paar Volieren leer. „Wir sind derzeit auf der Suche nach neuen Vögeln“, sagt Kässer. Wellensittiche werden aber auf jeden Fall dabei sein. Denn: man könne die schönsten Vögel haben – die Besucher fragten trotzdem nach Wellensittichen, erklärt er.

Doch einen Wermutstropfen gibt es – bei allem Erfolg, den der Verein hat. Die Parksituation. Die Stellplätze reichen bei weitem nicht mehr aus. „Wir haben zwar eine Kooperation mit Möbel Rieger, der uns an Sonn- und Feiertagen Parkplätze zur Verfügung stellt, dennoch wünschen wir uns eine weitere Lösung.“ Wie könnte sie aussehen? „Eine Bushaltestelle verlegen. Oder ein eigener Shuttlebus, das wäre natürlich ein Traum“, so Kässer.