Auch die Warzenenten fühlen sich im Tierpark Nymphaea auf der Esslinger Neckarinsel wohl. Foto: Ines Rudel

Im Tierpark Nymphaea auf der Neckarinsel herrscht selbst im Herbst und Winter reger Betrieb. Auch in diesem Jahr hat der Trägerverein einige Umbaumaßnahmen geplant.

Esslingen - Einen richtigen Winterschlaf hält zwar keiner der Bewohner im Tierpark Nymphaea auf der Esslinger Neckarinsel – der Herbst hat aber auch hier Einzug gehalten. Und es gibt noch allerlei zu tun. Nach dem Wasserschaden im Aquarien- und Terrarienhaus, der ein großes Loch in die Vereinskasse gerissen hat, sind die Toiletten und das Büro nun vollständig renoviert worden. „Ein Teil des Hauses ist aber noch gesperrt und muss saniert werden“, erklärt Christoph Kässer, der Pressewart des Tierparks.

Es sind keine leichten Zeiten für den neuen, jungen Vorstand des Trägervereins, der im Frühjahr in die großen Fußstapfen seiner erfahrenen Vorgänger getreten ist. Doch die rund 170 Vereinsmitglieder, wovon rund die Hälfte mit viel Engagement und Herzblut die Parkanlage und die Tiere ehrenamtlich betreuen, haben bereits einiges vor. „Der Tierpark soll eine komplett neue Beschilderung bekommen“, verrät Kässer. Die meisten Tafeln werden selbst entworfen, abgebildet sind die eigenen Tiere. Zudem gibt es am Eingang des Parks nun eine Schautafel mit einem Rundgangplan, der Besuchern zur Orientierung dienen soll. Rund 60 Schilder werden dazu von einem Kreativteam gestaltet.

Neue Beschilderung und Desinfektionsautomaten

Außerdem sei geplant, bei den Ziegen und beim Damwild Desinfektionsautomaten aus Edelstahl anzubringen, damit sich die Besucher die Hände desinfizieren könnten, nachdem sie die Tiere gestreichelt haben, so der Pressewart. „Das gehört in der heutigen Zeit einfach zum Standard“, sagt der 32-Jährige.

Wie die Papageien, die in nächster Zeit neue Volieren bekommen sollen, dürfen sich auch die Frettchen freuen: „Sie bekommen eine neue, größere Unterkunft, die an die Bedürfnisse der Tiere angepasst ist“, erzählt Kässer.

Weil zwei langjährige Tierparkbewohner im Frühjahr ausgezogen sind, ist zudem ein weiteres Gehege frei geworden. Die beiden 15 Jahre alten Schweine Carlos und Pauli haben ihren Altersruhesitz bezogen, sagt der Tierfreund. „Im Frühjahr meldete sich bei uns die Besitzerin eines alten Schweins, dessen Partner kürzlich gestorben war“, erzählt er. Die Frau habe Gesellschaft für ihr Schwein gesucht, damit es nicht vereinsame, so Kässer. „Schweren Herzens entschlossen wir uns, Carlos und Pauli abzugeben, da sie auf dem neuen Grundstück viel mehr Platz und eine große Wiese haben.“ Nun steht das Gehege leer. Doch es gibt schon Pläne. „Auf dieser Fläche soll mal ein Mäusehaus entstehen“, sagt der 32-Jährige.

„Auch sonst gibt es noch einige Provisorien, an deren Stelle man neue Gehege bauen und weitere Tiere ansiedeln könnte“, sagt Kässer. Allerdings gingen die Meinungen und Wünsche, um welche Tiere es sich bei den neuen Bewohnern handeln könnte, teilweise weit auseinander, erzählt er und lacht.

Die Eintrittspreise steigen leicht

Weil der Verein die Tierpflege nicht mehr mit einer Hauptangestellten allein stemmen kann, wurde im Herbst eine zweite Stelle geschaffen. „Um die Personalkosten zu finanzieren, müssen wir im kommenden Jahr unsere Eintrittspreise um 50 Cent erhöhen, sagt Kässer.

Ein langjähriger und pflegebedürftiger Bewohner des Tierparks ist Samurai – genannt Samy. Weil der fast 30 Jahre alte Esel, der mit seiner Tochter in einem Gehege wohnt, nicht mehr so viele Zähne im Maul hat, bekommt er zum Fressen aufgeweichte Heukops, sagt der Pressewart.

Neben einem großen Wandkalender mit Fotos einiger Nymphaea-Bewohner, den es am Kassenhaus und in der Tierparkgaststätte für zwölf Euro zu kaufen gibt, hat sich der Verein für seine Besucher ein besonderes Weihnachtsgeschenk ausgedacht: In der Woche vor Weihnachten, vom 18. bis zum 24. Dezember, gibt es freien Eintritt in den Tierpark für jedermann.