Im zoologisch-botanischen Garten gibt es bei den ostafrikanischen Nashornvögeln Nachwuchs. Drei junge Hornvögel haben ihr Nest schon verlassen.
Die Freude bei Kuratorin Ulrike Rademacher in der Wilhelma ist groß, dass bei den Von-der-Decken-Tokos schon zum zweiten Mal Vögel erfolgreich gebrütet haben. So gab es jüngst gleich dreifachen Nachwuchs, der nun auch schon flügge geworden ist. Die Nashornvögel stammen aus Ostafrika und brüten buchstäblich hinter verschlossenen Türen, wie Wilhelma-Sprecher Birger Meierjohann mitteilt. So haben sie für die Brut eine Baumhöhle genutzt, die mit Lehm verschlossen wurde bis auf einen schmalen Spalt. Durch diesen Schlitz wurden das Weibchen und die Jungvögel vom Männchen während der 30-tägigen Brutdauer versorgt.
Im September die Bruthöhle verlassen
Bereits Ende August gab es dann den Durchbruch: Das Weibchen öffnete mithilfe ihres Schnabels den Höhleneingang, verließ den Brutplatz und beteiligte sich selbst an der Fütterung des Nachwuchses. In der ersten Septemberhälfte verließen dann alle drei Jungvögel im Abstand von jeweils mehreren Tagen die schützende Höhle. Seitdem haben sie gelernt, eigenständig zu fressen und sicher zu fliegen.
Pärchen hat das zweite Mal erfolgreich gebrütet
Dass die Hornvögel schon das zweite Mal Nachwuchs haben, sei keine Selbstverständlichkeit, erklärt Rademacher. Der Grund: „Zum einen müssen beide Vögel gut harmonieren. Zum anderen ist das Brutverhalten gerade bei den Hornvögeln sehr komplex und erfordert einiges an Erfahrung.“ Ursprünglich kommen die etwa taubengroßen Hornvögel aus Ostafrika.
Art heißt nach Afrikaforscher Karl Klaus von der Decken
In der Savanne ernähren sie sich von Kleintieren, aber auch Früchten und Samen. Erkennbar ist das Vogelweibchen am zierlicheren schwarzen Schnabel, dass Männchen hat einen kräftig roten Schnabel. Die Art heißt nach dem aus Brandenburg stammenden Entdecker und Afrikareisenden Baron Karl Klaus von der Decken. In Afrika und Asien gibt es noch rund 50 weitere Hornvögel. In der Wilhelma ist die Voliere mit den Vögeln im Inneren des Giraffenhauses zu finden, wo neben den Giraffen außerdem Wüstenfüchse, Kurzohrrüsselspringer, Kongopfauen leben.