Im Ludwigsburger Tierheim werden rund 15 Igel gepflegt, die wieder in die Natur entlassen werden sollen. Dafür braucht es die Hilfe von Tierfreunden – mit geeigneten Grundstücken.
Igel gehören alleine schon optisch zu den faszinierendsten heimischen Tierarten. Allerdings sind sie gefährdet. Siedlungen schränken ihren Bewegungsradius ein, viele der stacheligen Insektenfresser werden zudem überfahren, wenn sie über eine Straße trippeln. Sicher vor Autoreifen sind die Igel, die den Winter im Ludwigsburger Tierheim verbracht haben. Doch dort sollen sie nicht bleiben, sondern wieder ein Leben in der Natur führen können. Dafür sucht das Tierheim „dringend private Plätze“, um die nachtaktiven Säuger auswildern zu können.
Wetter und Zustand entscheidend für Auswilderung
Auf den Grundstücken sollten die Tiere zunächst in einem Gehege untergebracht werden, ehe sie die Welt erkunden können. Der konkrete Auswilderungsprozess sieht so aus, dass man die Umrandung öffnet, den Igel aber solange weiter füttert, wie er noch zurückkommt, erklärt die Tierheim-Leiterin Ursula Gericke. Wann man ihm letztlich den Weg in die Freiheit ebnet, „hängt vom Wetter und vom Zustand des Tieres ab. Mitte Mai sollten alle gesunden Tiere frei gelassen werden.“
Momentan brauche man noch für etwa 15 Igel Abnehmer. Die Interessenten sollten allerdings gewisse Voraussetzungen erfüllen. „Das Gehege sollte circa zwei Quadratmeter groß sein und in einem naturbelassenen Garten, weit weg von gefährlichen Straßen, aufgebaut werden“, erläutert Gericke. Mähroboter, mögliche Fallen wie steile Kellertreppen oder Swimmingpools sollte es auf dem Grundstück nicht geben. Wer ein Tier in seine Obhut nehmen will, bekommt auf Wunsch eine ausführliche Pflegeanleitung. Interessenten können sich unter Telefon 0 71 41 / 25 04 10 oder per E-Mail an gericke@tierheim-lb.de melden.
Rückkehr in schöne Reviere
Ursula Gericke betont, dass grundsätzlich das ganze Jahr über Igel ausgewildert werden, „weil immer wieder verletzte kommen, die frei gelassen werden müssen, wenn es ihnen wieder gut geht“. Erwachsene Exemplare, „die in einem schönen Revier leben, bringen wir zurück an den Fundort“.