Sie würden auch gerne die Koffer packen. Doch Tierhalter wissen oft nicht, wohin mit ihrem Liebling während dieser Zeit. Tierheime in Esslingen, Filderstadt und Stuttgart geben Tipps für Unterbringungsmöglichkeiten oder Auslandstrips mit dem Tier.
Und wieder flattern sie ins Haus: Postkarten aus aller Herren Länder, mit denen Freunde, Bekannte und Verwandte aus dem Urlaub grüßen. Bei manchem Hundefreund und Haustierhalter kommt da Fernweh auf. Doch wohin mit dem vierbeinigen oder gefiederten Liebling? Tierheime in Esslingen, Filderstadt sowie Stuttgart und Umgebung beruhigen: Urlaubsfreuden gibt es auch für Tierfreunde. Sie müssen nur ein paar Tipps und Regeln beachten.
„Reisen mit Vierbeinern machen Spaß, wenn man sich im Vorfeld sehr gut informiert“, sagt Petra Veiel, Pressesprecherin des Tierschutzvereins Stuttgart und Umgebung. Reisefreudige, die ihr Tier lieber zu Hause lassen, müssten sich dagegen darauf einstellen, dass eine Unterbringung ihres Lieblings während dieser Zeit teuer werden könne.
Nachdenken im Vorfeld Mit der Anschaffung eines Tieres wird Verantwortung übernommen. Schon im Vorfeld, betont Josefine Bohn vom Tierschutzverein Tierfreunde Filderstadt, sollte man sich daher Gedanken darüber machen, wo das Tier während der Urlaubszeit untergebracht werden könnte. Es sollte immer einen Plan B und C geben, sagt auch Petra Veiel. Vor dem Kauf sollte abgeklärt sein, wo das Tier im Urlaub, im Krankheitsfall oder bei geschäftlicher Abwesenheit unterschlüpfen kann.
Tierische Logis Auf das richtige Timing komme es an, sagt Horst Theilinger vom Tierheim Esslingen. Rechtzeitig vor einer Reise sollte geklärt werden, wer das Tier versorgen kann: „Kurzfristig bekommt man in der Regel keinen Platz mehr.“ Einrichtungen wie das Tierheim Esslingen würden zwar Pensionsgäste aufnehmen, aber es stünde oft nur begrenzt Platz zur Verfügung: „Die meisten Leute reservieren schon Anfang des Jahres.“ Katzen aber, so sein Rat, sollten am besten in ihrer gewohnten Umgebung bleiben, da sie sehr empfindlich auf Ortswechsel reagierten. Für die Unterbringung der Tiere empfiehlt Petra Veiel den Verwandten- und Bekanntenkreis: „Sie kennen die Eigenheiten der Tiere und sind für das Tier nicht fremd.“ Sie verweist auch auf Camping-Urlaube oder Ferienwohnungen, in denen das Mitbringen von Hund, Katz’ oder Maus erlaubt ist: „Wir haben in Deutschland und den Nachbarländern so schöne Möglichkeiten, gemeinsam mit den vierbeinigen Freunden Urlaub zu machen.“
Pensionen für vier Pfoten Zur Vorsicht rät Petra Veiel bei unbekannten Privatangeboten zur Unterbringung von Tieren. Es sollte immer ein Vertrag abgeschlossen und mit der Haftpflichtversicherung geklärt werden, ob die Versicherung auch in einem Schadensfall von betreuenden Dritten greift: „Eine gehörige Sachkunde sollte nachgewiesen werden.“ Auch die Betreuung durch Kinder sieht der Tierschutzverein Stuttgart und Umgebung kritisch: „Wenn etwas passiert, ist es im Zweifel grob fahrlässig und für das Tier eventuell suboptimal.“ Wichtig sei zu wissen, dass in Pensionen für Hunde, Katzen und Kleintiere entsprechende Kosten anfallen, die sich bei einem Hund zwischen 30 und 60 Euro pro Tag bewegen würden. „Auch hier sollte der Tierhalter im Vorfeld ein paar Probetage buchen, denn nicht für jedes Tier ist der Aufenthalt geeignet und eventuell sogar sehr stressig“, so Petra Veiel. Generell gebe es zu wenige Anbieter für zu viele Anfragen: „Einen guten und seriösen Platz findet man eher schwer.“ Für Katzenfreunde gebe es auch die Möglichkeit einer Mitgliedschaft bei dem Freundeskreis Katze und Mensch, einem gemeinnützigen, privaten Verein, der ein gegenseitiges Tiersitting anbiete.
Vor der Reise Wer seinen Liebling mit in den Urlaub nehmen möchte, sollte laut Horst Theilinger die Einreise- und Impfvorschriften des Reiselandes beachten: „Am besten ist es, auch mit dem Tierarzt zu sprechen, ob das Tier gesundheitlich in der Lage ist für eine Reise oder Medikamente benötigt.“ Vor einem Trip ins Ausland sollte sich der Besitzer einen Heimtierausweis mit einer aktuellen Tollwutimpfung anschaffen und bei sich tragen, fügt Josefine Bohn hinzu. „Informieren vor der Abreise“ ist auch der Ratschlag von Petra Veiel. Ein Europäischer Impfausweis werde im Ausland bindend benötigt: „Man sollte sich auch nach den Vorschriften wie Maulkorbpflicht, Auflagen bei gewissen Rassen und dem landesüblichen Knigge für Touristen mit Tier erkundigen.“
Im Urlaubsort In einigen Ländern sind bei Fahrten etwa in Seilbahnen oder öffentlichen Verkehrsmitteln Maulkörbe bei Hunden Pflicht: „Hier kann man sich vorher im Internet informieren oder sicherheitshalber von vorneherein einen Maulkorb mit sich führen“, sagt Josefine Bohn. Bei Überfahrten mit der Fähre gelten unterschiedliche Spielregeln, fügt Petra Veiel hinzu. Mal müsse das Tier unter Deck im Auto bleiben, mal dürfe es mit an Deck.
Mit dem Tier unterwegs in den Urlaub
Autoreisen
Für die Fahrt im Auto rät Josefine Bohn von den Tierfreunden Filderstadt, das Tier in einer fest installierten Alu-Box unterzubringen: „Man sollte dabei aber beachten, dass die Klimatisierung im Kofferraum deutlich geringer ist als auf den vorderen Sitzen, öfter mal die Temperatur kontrollieren und viele Trinkpausen einlegen.“
Über den Wolken
Für Reisen im Flugzeug gelten laut Josefine Bohn die Bestimmungen der Airlines, die zuvor gelesen werden sollten. Flugreisen bedeuteten für ein Tier gehörigen Stress, warnt Petra Veiel vom Tierschutzverein Stuttgart und Umgebung: „Je nach Fluggesellschaft gibt es eine Größen- und Gewichtsgrenze von etwa sechs Kilogramm, damit ein Tier in einer Tierbox mit in der Flugkabine reisen darf.“