Sie ist 71 Jahre alt, wohnt in Geislingen, liebt Katzen – und treibt Göppingens Veterinäre und offenbar auch Nachbarn in die schiere Verzweiflung.
Geislingen - Sie ist 71 Jahre alt, wohnt in Geislingen, liebt Katzen – und treibt Göppingens Veterinäre und offenbar auch Nachbarn in die schiere Verzweiflung. Im Monatsrhythmus schauen die Tierschützer mittlerweile bei ihr vorbei. Auch an diesem Mittwoch fanden sie wieder neue Katzen, die sich auf dem Sofa räkelten. Dabei wurde schon vor Monaten ein Tierhalteverbot verhängt. Es ist immer das gleiche Spiel. „Wir gehen hin, klingeln und lassen dann vom Schlüsseldienst die Türe aufbrechen“, erklärt Amtstierarzt Michael Pettrich. Diesmal war die Frau nicht da, es sei aber auch schon vorgekommen, dass sie einfach nicht geöffnet habe. Zuvor waren im Veterinäramt zahlreiche Beschwerden eingegangen, dass die Frau sich erneut Katzen beschafft habe.
Dabei war die Wohnung erst Anfang August kontrolliert worden. Damals nahmen die Veterinäre fünf Katzen und einen Hund mit. Mitte Juli war die einschlägig vorbestrafte Frau vom Amtsgericht Geislingen wegen Tierquälerei zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden, nachdem die Behörde im Oktober 39 völlig verwahrloste Katzen und zwei Kaninchen gefunden hatte, die sie in einem zwölf Quadratmeter großen Zimmer gehalten hatte. Auch an früheren Wohnorten in Bayern war die Frau schon aufgefallen. Bis zu 48 Katzen sollen bei ihr einmal abgeholt worden sein. Ob die Frau nun gegen ihre Bewährung verstoßen hat, muss der Geislinger Amtsrichter Roland Wenger entscheiden. Woher sie diesmal die Tiere hatte, ist unbekannt. In der Vergangenheit soll sie aber schon unter falschem Namen in Tierheimen aufgetaucht sein, um sich ihre Lieblinge zurückzuholen.