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In der Silvesternacht 2014 stand in Neugereut eine Tiefgarage in Flammen, der Schaden summierte sich auf rund zwei Millionen Euro. Nun wurden die damals 15, 16 und 19 Jahre alten Täter verurteilt. Sie kamen mit milden Strafen davon.

Stuttgart - Die Silvesternacht auf den 1. Januar 2015 werden die Bewohner des Wildganswegs in Neugereut so schnell nicht vergessen. Damals waren in der Tiefgarage der Wohnanlage zwei Motorräder und eine Vielzahl von Autos in Flammen aufgegangen. 110 Bewohner mussten die Anlage verlassen, 20 Personen wurden verletzt, darunter zwei Feuerwehrleute. Der Schaden summierte sich auf rund zwei Millionen Euro.

Jetzt hat das Amtsgericht Bad Cannstatt die mutmaßlichen Brandstifter verurteilt. Vier junge Burschen, zur Tatzeit 15, 16 und 19 Jahre alt, mussten sich vor dem Jugendschöffengericht unter Ausschluss der Öffentlichkeit wegen schwerer Brandstiftung und Körperverletzung verantworten. Die Strafen: Zwei Jugendliche wurden zu jeweils 120 Arbeitsstunden, einer zu 70 Arbeitsstunden verurteilt. Der Vierte im Bunde wurde freigesprochen.

Die Jungen sollen in der Silvesternacht in der Tiefgarage eine Feuerwerksrakete gezündet haben. Das stritten die jungen Angeklagten auch nicht ab. Ihre Anwälte plädierten trotzdem allesamt für Freisprüche, denn es sei nicht eindeutig nachgewiesen, dass die Rakete den Brand ausgelöst habe. Es hieß, es sei auch eine weitere Gruppe junger Leute in jener Nacht in der Gegend unterwegs gewesen. Auch diese Burschen hätten Feuerwerk gezündet. Das Gericht sah es anders. „Wir werden überlegen, ob wir das Urteil in der Berufung anfechten“, so Verteidiger Achim Wizemann aus Stuttgart.