Mit der Einführung des Deutlandtickets zum 1. Mai endet für manche Fahrgäste die bisherige Besserstellung – zum Beispiel für Senioren. Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich

Mit dem Deutschlandticket werden vom 1. Mai an alle Fahrgäste gleich behandelt. Auch Senioren, die im Verkehrsverbund Stuttgart bisher begünstigt werden.

Mit der Einführung des Deutschlandtickets am 1. Mai für 49 Euro im Monat erhalten bestimmte Nutzer in Stuttgart weitere Verbesserungen. So wird es beim Jobticket einen Bonus von fünf Prozent geben, wenn der Arbeitgeber mindestens 12,25 Euro pro Monat zuzahlt. Das Jobticket kostet dann noch 34,30 Euro im Monat. Der Verwaltungsausschuss des Gemeinderates hat außerdem beschlossen, mit einem Zuschuss von insgesamt bis zu 6,7 Millionen Euro auch das Sozialticket weiterhin günstiger anzubieten als die günstigste Monatsfahrkarte. Das Sozialticket wird dann 24,50 Euro kosten, allerdings in diesem Jahr nicht im Nahverkehr in der Republik, sondern nur im VVS-Netz gelten. Das ist dennoch eine deutliche Ausweitung, denn bisher ist die Gültigkeit auf das Stadtgebiet begrenzt.

Jugendticket ab dem 1. März

Auch junge Menschen können aus neuen Ticketangeboten hohen Nutzen ziehen. Bereits vom 1. März an gibt es das Jugendticket bis einschließlich 20 Jahre, welches in Baden-Württemberg gilt, für 30,42 Euro. Wer in einer Ausbildung ist, kann es bis einschließlich 26 Jahren lösen, wer in der Landeshauptstadt wohnt, sogar noch länger.

Senioren bisher sehr umworben

Eine weitere große und vom Verkehrsverbund bisher stark umworbene Gruppe sind die Senioren. Wer aus dieser Gruppe seinen Führerschein abgibt, erhält ein kostenloses Jahresticket für das VVS-Netz. An dieser Aktion beteiligen sich die Stadt Stuttgart und die Landkreise Böblingen, Esslingen, Ludwigsburg und Göppingen. Wer eine Rentenbescheinigung vorlegt, erhält das Seniorenticket, das 51,90 Euro im Monat kostet und im ganzen VVS-Netz gilt, mit dem 60. Lebensjahr. Ein persönliches Monatsticket kostet bisher ansonsten 63,08 Euro, und zwar nur für die Stuttgart-Zone.

Plus-Angebot bliebt, aber nur im VVS

Dieser deutliche Preisvorteil des Seniorentickets im VVS-Tarifsystem wird sich mit der Einführung des Deutschlandtickets nicht fortsetzen. Zwar würden auch Seniorentickets wie alle anderen Abos automatisch umgestellt, man werde sie „ins Deutschlandticket überführen“, so der VVS-Geschäftsführer Horst Stammler. Es werde aber für diese Gruppe „keine weiteren Angebote brauchen“, sagte Stammler vor dem Verwaltungsausschuss. Beim 49-Euro-Ticket werden eben alle über einen Kamm geschoren. Für die Gruppe der Senioren ist die Ersparnis gegenüber dem alten System am geringsten, sie liegt bei 2,90 Euro im Monat. Als Zusatz zum Deutschlandticket wird der VVS laut Stammler für 9,90 Euro im Monat ein Plus-Ticket anbieten. Damit können an Wochenenden und Feiertagen bis zu drei Kinder oder alle eigenen Kinder und ein Erwachsener im VVS-Gebiet mitgenommen werden.