Bei einem vermutlich vorsätzlich gelegten Brand in einem Wohnheim im thüringischen Apolda sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Foto: dpa-Zentralbild

Bei einem vermutlich vorsätzlich gelegten Brand in einem Wohnheim im thüringischen Apolda sind zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein 33-jähriger Heimbewohner wurde unter dem Verdacht der Brandstiftung vorläufig festgenommen.

Apolda - Nach einem Feuer in einem Wohnheim für sozial Benachteiligte im thüringischen Apolda haben die Ermittler im Brandschutt zwei Leichen entdeckt und einen Mann festgenommen. Gegen den 33 Jahre alten Heimbewohner wurde wegen des Verdachts der Brandstiftung ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, wie die Staatsanwaltschaft Erfurt am Dienstag mitteilte. Er stehe im Verdacht, mit Brandbeschleunigern das Feuer in einem Zimmer gelegt zu haben. Die Identität der beiden Opfer war zunächst unklar. Nach dem Brand waren zwei Bewohner vermisst worden.

Fünf bewohner verletzt

Bei dem Feuer waren in der Nacht zum Dienstag auch fünf Bewohner verletzt worden. Eine 23 Jahre alte Frau musste mit lebensgefährlichen Verbrennungen per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Halle geflogen werden. Vier Bewohner erlitten Rauchvergiftungen. Neun konnten den Flachbau unverletzt verlassen.

Das Heim wird nach Angaben der Stadt von einem privaten Anbieter betrieben. Es seien insgesamt 16 Männer und Frauen gemeldet gewesen. Die Unverletzten wurden teils noch in der Nacht im Obdachlosenheim der Stadt untergebracht oder kümmerten sich selbst um eine Unterkunft.

Zum Tatmotiv gibt es laut Staatsanwaltschaft noch keine verlässlichen Erkenntnisse. Sie will bis spätestens am Mittwoch entscheiden, ob sie einen Haftbefehl gegen den 33-Jährigen beantragt. Brandstiftung mit Todesfolge werde mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder einer Haft nicht unter zehn Jahren bestraft.