Die Theodor-Heuglin-Schule ist eine Großbaustelle Foto: factum/Bach

Die Untersuchung bringt kaum Erkenntnisse für die Ursachen der gesundheitliche Beeinträchtigung in dem Provisorium. Die Stadt sieht den Vermieter in der Pflicht.

Ditzingen - Lehrer und Schüler der Theodor-Heuglin-Schule haben über Kopfweh, tränende Augen und Halsschmerzen geklagt, sobald sie sich in dem Unterrichtsprovisorium aufhielten. Die Ursache dafür ist weiter unklar. Denn auch ein Gutachten hat keine Erkenntnisse gebracht. Untersucht wurde auf Schimmelpilzsporen und Bakterien. „Die Ergebnisse belegen, dass zum Zeitpunkt der Probennahme keine gesundheitlich bedenkliche Belastung vorgelegen hat“, teilte die Stadtverwaltung am Dienstagabend im Gemeinderat mit. Laut dem Gutachten liegen die Werte der Schimmelpilzsporen und Bakterien im Innenraum des Containers deutlich unter jenen draußen.

Die Stadt hat das Gutachten nun dem Kreisgesundheitsamt übergeben. Dessen Bewertung steht aus. Der Dezernent der Behörde, Thomas Schönauer, hatte den Ditzingern im April geraten, den Unterricht nach den Osterferien nicht wieder im Container aufzunehmen. Die Schüler werden seitdem auch in der Kernstadt, der Konrad-Kocher-Schule, unterrichtet.

Umzug ist für den Umbau notwendig gewesen

So eindeutig das Gutachten auch ist, so unklar bleibt weiterhin die Ursache für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Doch diese müssen gefunden werden, schließlich lautet das Ziel der Verwaltung, die Container wieder nutzbar zu machen. Verschiedene Messungen in Luft und Boden, die bereits gemacht wurden, als die gesundheitlichen Beschwerden auftraten, hatten zwar erhöhte Werte ergeben, doch die Grenzwerte wurden nicht überschritten. Weil die Ursache unklar ist, das Interimsgebäude aber nur gemietet ist, hat die Stadt inzwischen ihren Anwalt eingeschaltet. „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass der Vermieter in der Pflicht steht“, sagt der Rathaussprecher Guido Braun.

Die bei der Schule aufgestellten Container waren notwendig geworden, weil die Theodor-Heuglin-Schule großflächig umgebaut wird. Aus der ursprünglichen Grund- und Hauptschule soll für rund 20 Millionen Euro auch baulich eine Gemeinschaftsschule werden. Unter anderem wurden die Pavillons abgerissen, in denen die Grundschüler unterrichtet wurden. In den vergangenen Sommerferien zogen die Schüler deshalb in das Interimsgebäude. Nach den Osterferien packten die Sechs- bis Zehnjährigen dann abermals ihre Sachen und zogen erneut um.

Weitere Bauarbeiten beauftragt

Für den Fortgang der Bauarbeiten hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend für annähernd zwei Millionen Euro die nächsten Aufträge vergeben und die Kosten für den Neubau auf 13,9 insgesamt Millionen fortgeschrieben. Einzig die Vergabe für die Elektroinstallation steht noch aus. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Ausschreibung aufzuheben und neu auszuschreiben. Zwar hatte wenigstens eine Firma fristgerecht ein Angebot abgegeben. Doch nach fachtechnischer und rechnerischer Prüfung hatte ein beauftragtes Büro vorgeschlagen, davon abzusehen, darauf einzugehen. „In wichtigen Positionen wurde die Mindestanforderung nicht erfüllt“, begründete die Stadt das Vorgehen. Der Ausschuss für Technik und Umwelt empfahl dem Gemeinderat daraufhin einmütig, dem Vorschlag zu folgen.