Eine detailreiche Ausstattung prägt den Theaterspaziergang. Foto: factum/

Die einstige Not der Menschen wird in einem Theaterspaziergang mit dem Theater unter der Dauseck eindrücklich dargestellt. Die Akteure bekamen zur öffentlichen Hauptprobe viel Beifall. Sie haben die Besucher durch einen überraschenden Auftakt gleich für sich gewonnen.

Korntal-Münchingen - Der Theaterspaziergang des Theaters unter der Dauseck beginnt mit einer akustisch wie visuell beeindruckenden Szene in der Tiefgarage des Rathauses: Raus aus dem Heute, rein in eine Zeit, die während eines knapp zweistündigen Rundgangs durch das historische Korntal nach und nach Kontur bekommt. Den Übergang vom Jetzt ins 19. Jahrhundert schaffen Belze und Bub, zwei wilde Typen, die in der Gegenwart verhaftet sind und doch so viel Distanz dazu erzeugen, dass sich die mehr als Hundert Besucher des Theaterstücks „Heimfinden. Korntal vor 200 Jahren“ einlassen auf eine Zeit, in der die Menschen hungerten und der König hohe Steuern und Fronarbeit verlangte. Für viele blieb damals nur noch die Auswanderung: Sowohl Russland als auch Amerika lockten mit der Aussicht, nach den eigenen religiösen Vorstellungen leben zu können. Die geschundenen Auswanderungswilligen waren hin- und hergerissen, wie die 30 Akteure in einer der ersten Szenen darstellen, die wie alle folgenden äußert detailreich ist. Die nächsten Vorstellungen nach der ausverkauften Premiere an diesem Freitag, 21. Juni, sind Samstag, 22. Juni, Beginn 20 Uhr, und Sonntag, 23. Juni 2019, 19 Uhr. Der Theaterspaziergang startet jeweils auf dem Saalplatz. Letztmals wird das Stück am Sonntag, 4. August, gezeigt.