Beyoncé 2011 in Rio de Janeiro. Foto: Shutterstock

TikTok-Nutzer danken Beyoncé für scheinbar alles, vom bestandenen Test bis hin zum glücklichen Zufall im Alltag. Was steckt hinter diesem neuen Trend, und warum hat er sich so schnell verbreitet?

TikTok ist bekannt für seine kreativen und oft bizarren Trends, doch das "Thank You, Beyoncé"-Meme sticht aktuell besonders hervor. Was als ironische Geste begann, um der berühmten Sängerin für banale Dinge wie einen guten Tag oder ein gelungenes Selfie zu danken, hat sich zu einem viralen Trend entwickelt. Der Trend spielt mit dem Gedanken, dass Beyoncé eine Art übernatürliche Macht besitzt, deren Gunst man sich durch Dankesbekundungen sichern kann – oder eben Unglück heraufbeschwört, wenn man das Danken vergisst.

 

Was ist der "Thank You, Beyoncé"-Trend?

Der "Thank You, Beyoncé"-Trend ist eine humorvolle Bewegung auf TikTok, bei der Nutzer der Sängerin für scheinbar alles danken. Dabei werden die Videos oft als parodistische Hommage an die Tatsache inszeniert, dass Künstler bei Preisverleihungen regelmäßig Beyoncé erwähnen – selbst wenn sie mit ihren Erfolgen eigentlich nichts zu tun hat.

So entstanden zahlreiche Clips, in denen Nutzer sich bei Beyoncé bedanken, um Glück herbeizurufen, oder humorvoll darstellen, was passiert, wenn man vergisst, sich bei ihr zu bedanken. Letzteres führt dann etwa dazu, dass das Glück plötzlich schwindet oder eine kleine Katastrophe eintritt.

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Wie entstand das Meme?

Der Ursprung des Memes lässt sich auf die Beobachtung zurückführen, dass viele Künstler bei Preisverleihungen Beyoncé in ihren Reden erwähnen. Ein berühmtes Beispiel ist Adeles Grammy-Rede 2017, in der sie Beyoncé als „Künstlerin ihres Lebens“ lobte. Wiederkehrende Erwähnungen führten dazu, dass TikTok-Nutzer den Witz aufgriffen und begannen, ihn auf alltägliche Situationen auszuweiten.

Zusätzlich wurde das Meme von Verschwörungstheorien befeuert, die Beyoncé und Jay-Z als mächtige Figuren darstellen, die geheimen Einfluss auf die Musikindustrie ausüben. Die jüngsten Anschuldigungen gegen Sean "Diddy" Combs haben diese Theorien neu entfacht und dem "Thank You, Beyoncé"-Trend weitere Nahrung gegeben.

In diesem Zuge wurde auch der Clip von Kanye West wieder hervorgeholt, in dem zu sehen ist, wie West bei den VMAs 2009 Talyor Swifts Dankesrede unterbricht, um zu verkünden, Beyoncé habe „eines der besten Musikvideos aller Zeiten“ gemacht. Verschwörungstheoretiker kommentieren, Kanye West habe Taylor Swift dadurch geschützt, da jeder, der sich nicht bei Beyoncé bedanke, mit Strafe rechnen müsse.

Dabei ist dies zum Teil ironisch-humorvoll mit Bezug auf Beyoncé vermeintliche göttliche Kraft gemeint. Zum Teil schwingen jedoch auch ernsthaftere Anschuldigungen mit, die Beyoncé in Verbindung mit Sean „Diddy“ Combs bringen.

Ein Spiel mit der Popkultur

Der "Thank You, Beyoncé"-Trend spielt mit kulturellen Symbolen und der Verehrung von Prominenten. Beyoncé wird dabei als fast göttliche Figur dargestellt, deren Name nicht nur Glück bringen, sondern auch vor Unheil bewahren soll. Das Meme reflektiert damit die absurde Seite der Promikultverehrung und zeigt gleichzeitig, wie leicht sich humorvolle Inhalte über soziale Medien verbreiten lassen.