Einsatzkräfte in der Lobby des thailändischen Krankenhauses, in dem es eine Explosion gegeben hat. Foto: AP

Ein Bombenanschlag in Bangkok, auf den Tag genau drei Jahre nach der Machtübernahme in Thailand durch die Militär. Die Bilanz: mindestens 20 Verletzte. Wer steckt dahinter?

Bangkok - Bei einem Bombenanschlag auf ein Krankenhaus in der thailändischen Hauptstadt Bangkok sind am Montag mindestens 20 Menschen verletzt worden. Der Sprengsatz explodierte nach Angaben der Polizei in einem Aufenthaltsraum für ehemalige Soldaten. Zunächst gab es keine genaueren Hinweise auf die Täter. Der Anschlag ereignete sich auf den Tag genau drei Jahre nach der Machtübernahme in Thailand durch die Militärs.

Die Bombe explodierte gegen 11.00 Uhr vormittags (Ortszeit) im König-Mongkut-Krankenhaus, das nach einem früheren Monarchen (1804-1868) benannt ist. Es blieb jedoch bei verhältnismäßig geringen Schäden. Die meisten Verletzten wurden nach Berichten örtlicher Fernsehsender von umherfliegenden Glassplittern getroffen. Drei Verletzte befanden sich am Nachmittag noch in Behandlung.

Schon vergangene Woche hatte es eine Explosion gegeben

Die Polizei bestätigte erst nach mehreren Stunden, dass es sich tatsächlich um einen Anschlag handelte. Anfangs hatten die Behörden die Vermutung geäußert, dass die Explosion durch einen Defekt in einer Gasleitung oder einer Klimaanlage ausgelöst worden sein könnte. Am Tatort wurde dann aber Material gefunden, das zu einer Bombe gehörte.

Nähere Angaben machte der stellvertretende Polizeichef Srivara Ransibrahmanakul nicht. Er verwies auf die laufenden Ermittlungen. Vergangene Woche waren bei der Explosion einer kleineren Bombe vor dem Nationaltheater in Bangkok bereits zwei Frauen leicht verletzt worden. Die Hintergründe sind ebenfalls noch unklar. Bei beiden Bomben soll es sich nach Medienberichten um die gleiche Bauart handeln.

Rebellen kämpfen um Unabhängigkeit

Zudem waren am 9. Mai in einem Einkaufszentrum der südthailändischen Stadt Pattani, etwa 1000 Kilometer von Bangkok entfernt, zwei Sprengsätze explodiert. Dabei gab es mehr als 60 Verletzte. In der mehrheitlich muslimischen Region an der Grenze zu Malaysia kämpfen Rebellen seit vielen Jahren für die Unabhängigkeit. Seit dem Wiederaufflackern des Konflikts 2004 gab es bereits mehr als 6500 Tote.

Das südostasiatische Königreich wird seit Mai 2014 von einer Militärregierung geführt. Wahlen wurden mehrfach verschoben. Als neuer Termin ist nun Ende 2018 im Gespräch. Vize-Regierungschef Prawit Wongsuwan hatte nach dem Anschlag vergangene Woche gesagt, damit solle die Militärregierung „diskreditiert“ werden.