„Omsin“ (deutsch: Bank/Sparschwein), wie die thailändische Schildkröte nun genannt wird, hatte mehrere hundert Münzen verschluckt Foto: AP

915 Münzen entfernten Ärzte aus dem Bauch einer thailändischen Schildkröte. Nun durfte das Tier erstmals wieder ins Wasser.

Bangkok - Eine thailändische Meeresschildkröte hat nach der erfolgreichen Entfernung Hunderter verschluckter Münzen ihre ersten Schwimmversuche mit Bravour bestanden. Das vor vier Tagen operierte grüne Weibchen namens „Omsin“(deutsch für Bank/Sparschwein) wurde am Freitag in ein großes Plastikbecken gesetzt, wo es schnell die Flügel ausklappte und sich durch den begrenzten Raum bewegte. Die Tierärzte in der Bangkoker Klinik zeigten sich erleichtert. Sie hatten 915 Münzen aus dem Magen entfernt, die „Bank“ im Laufe mehrerer Jahre geschluckt hatte.

Vierstündige Operation

Grund für den seltsamen und fünf Kilogramm schweren Fund im Bauch der 25-jährigen Schildkröte war ein Brauchtum in Thailand, der ein langes Leben bringen soll: Touristen in Banks Heimatstadt Sri Racha im Osten des Landes warfen Münzen in den Pool der Schildkröte.

Das Gewicht der Münzen sorgte für einen Bruch der Bauchschale des Schildkrötenpanzers und eine lebensbedrohliche Infektion. Fünf Chirurgen der tierärztlichen Fakultät der Chulalongkorn-Universität entfernten das Kleingeld am Montag während einer vierstündigen Operation. Einige Geldstücke blieben aber zurück. Die Ärzte hoffen darauf, dass „Bank“ sie auf natürlichem Wege „verliert“.

Ärzte zeigen sich begeistert

Das Ärzteteam hatte sich darum bemüht, die Muskeln der Schildkröte während der langen Zeit außer Wasser beweglich zu halten. Auch ihre Narbe musste sorgfältig gepflegt werden, um eine Infektion zu verhindern. Allerdings gebe es noch Probleme mit dem hohen Nickelgehalt in ihrem Blut, hieß es. Daran müssten die Ärzte noch arbeiten. „Es ist fantastisch, sie spricht toll an“, zeigte sich das Team angesichts der ersten Schwimmzüge von „Bank“ begeistert.