Am Samstag war aus bisher ungeklärter Ursache bei einer Testfahrt auf einer neuen Trasse im Elsass ein TGV entgleist. Foto:  

Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer nach dem TGV-Zugunglück im Elsass noch steigen könnte. Vier Verletzte seien weiter in kritischem Zustand.

Straßburg - Nach dem TGV-Unglück im Elsass befürchten die Behörden, dass die Zahl von bislang elf Toten steigen könnte. Der Zustand von 4 der 42 Verletzten sei kritisch, teilte die Staatsanwaltschaft am Montag in Straßburg mit. Insgesamt seien 53 Menschen in dem Hochgeschwindigkeitszug gewesen, der am Samstag aus ungeklärter Ursache bei einer Testfahrt auf einer neuen Trasse im Elsass entgleist war. Der Triebwagen und mehrere Waggons stürzten bei Eckwersheim nicht weit von der deutschen Grenze entfernt von einer Brücke in einen Kanal. Der Lokführer überlebte leicht verletzt.

 

Die Untersuchung soll auch klären, warum vier Kinder an Bord waren, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Minderjährigen - vermutlich Kinder von Angestellten - seien leicht verletzt worden. Laut Staatsanwalt Alexandre Chevrier geschah das Unglück, als der Zug in eine Rechtskurve fuhr, wie die Zeitung „Dernières Nouvelles d’Alsace“ schrieb. Der Triebwagen sei aus den Schienen gesprungen und habe den Rest des Zuges zum Entgleisen gebracht.

Der als sehr erfahren beschriebene Lokführer habe ausgesagt, die an der Unglücksstelle erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 176 km/h eingehalten zu haben. Weitere Aufschlüsse erhoffen sich die Ermittler von der Auswertung der Fahrtenschreiber. Zwar könne nichts als Ursache ausgeschlossen werden. Sabotage oder ein Attentat zählen laut Staatsanwalt aber nicht zu den wahrscheinlicheren Ursachen. Es solle nun wegen fahrlässiger Tötung ermittelt werden, hieß es.