Totgesagte leben länger. Noch bis in die 1970er gehörte die Schwäbische Alb zu den führenden Textilregionen, dann ging es bergab und nach Asien. Doch einige Hersteller überlebten mit Beharrlichkeit und Innovation und schreiben erfolgreich am nächsten Kapitel der Textilgeschichte auf der Alb.
Eine bunte Riesenmasche in der Fußgängerzone von Tailfingen, einem der neun Ortsteile von Albstadt, lädt ein zum Selfie – und weist den Weg ins Maschenmuseum. Drinnen in der alten Textilmaschinenfabrik geht es weniger bunt zu. Braun, Beige und Schwarz dominieren den Anfang der Textilgeschichte vor gut 300 Jahren. „Auf der Alb ist es immer einen Kittel kälter und die Äcker bringen mehr Steine als Kartoffeln hervor“, fasst Museumsführer Tim Delle die Lebensbedingungen bei 6,5 Grad Jahresdurchschnittstemperatur zusammen.