Bauen mit textilen Strukturen – vieles ist möglich, egal ob Traglufthallen, Betontextil oder Fassadenelemente, um nur einige Beispiele zu nennen.Foto:Südwesttextil Foto:  

Textilien sind mehr als Kleidung und Stoffe und sind in vielen Branchen zu finden – das reicht von Implantaten in der Medizin bis zu Fasermaterialen am Bau. Textilbeton und gestrickte Fäden sind Themen des aktuellen Projekts „BauTex BW“.

Stuttgart - Textilien seien leichter, besser formbar, oft effizienter und ästhetischer, sind sich Experten einig, die Bauen mit Fasermaterialen bekannter machen wollen. Der Verband Südwesttextil und die Allianz Faserbasierte Werkstoffe Baden-Württemberg (AFBW) starten Anfang 2018 ihr Projekt „BauTex BW“ und wollen so den noch bei vielen unbekannten Baustoff Textil bekannter machen. Auch weitere Institutionen sind mit im Boot, ebenso der Stuttgarter Architekt Werner Sobek und das Architekturbüro SL Rasch aus Leinfelden-Echterdingen. Sobek hatte erst jüngst mit der Verkleidung des Rottweiler Aufzug-Testturms mittels einer Textilmembran für Schlagzeilen gesorgt.

Weltmarktführer für technische Textilien

„Textiles Bauen ist jung. Das Potenzial ist noch zu wenig bekannt“, sagt Peter Haas, Hauptgeschäftsführer des Verbands Südwesttextil und Vorstand der AFBW. Textile Hightech-Werkstoffe wie Textilbeton oder gewebte und gestrickte Flächen könnten gegenüber klassischen Baustoffen wie Stahl, Glas, Beton und Holz immer häufiger punkten, unter anderem weil sie Ressourcen schonen und funktionell für viele Anwendungen seien. Das Projekt „BauTex BW“ solle ein Türöffner für die Textilindustrie Richtung Architektur und Bau sein und Architekten, Bauingenieure und Bauunternehmen für das Thema begeistern. Es wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau.

Südwesttextil vertritt als Branchenverband die Textil- und Bekleidungsbranche in Baden-Württemberg – sie ist Deutschlands zweitgrößte Konsumgüterindustrie und Weltmarktführer für technische Textilien. Dem Branchenverband gehören rund 200 Unternehmen mit sieben Milliarden Euro Umsatz und etwa 24 000 Beschäftigten an. Viele sind wichtige Zulieferer für die Autoindustrie, Luft- und Raumfahrt und Medizin oder Hersteller von Mode oder Heimtextilien.