Eine Elterninitiative wirbt für den Teilumzug der Zollbergrealschule in die Adalbert-Stifter-Schule. Foto: Ines Rudel

Es gibt gute Gründe, der Investition von 1,9 Millionen Euro in Schulcontainer zu misstrauen.

Esslingen - Selten hat man in letzter Zeit den Esslinger Oberbürgermeister in einer Sitzung so sehr für eine Sache kämpfen sehen, wie in der jüngsten Sitzung des Verwaltungsausschusses. Dort warb Jürgen Zieger für die Container-Lösung bei der Zollbergrealschule, die die Stadt rund zwei Millionen Euro kosten wird. Das macht bei acht Klassen etwa 10 000 Euro pro Schulkind – auf zwei Jahre gerechnet.

Die Gemeinderäte, die das kritisch sahen, hatten gute Argumente. Schließlich gibt es die teils leer stehende Adalbert-Stifter-Schule, in die die Kinder einziehen könnten. Nicht vergessen darf man zudem, dass die Zollberg-Realschule es schon jetzt schafft, ohne die belasteten Klassenzimmer auszukommen – wenn auch mit Hängen und Würgen.

Das Hauptargument der Stadtverwaltung ist nun, dass die Adalbert-Stifter-Schule nur ein Jahr lang die Schüler vom Zollberg aufnehmen könne, weil sie danach selber zur Realschule werde. Man bräuchte aber für mindestens zwei Schuljahre lang Klassenräume als Zollberg-Ersatz. Dass die Verwaltung erst jetzt – nach einer langen Diskussion – dieses Argument ins Feld führt, wirkt, als sei es nachgeschoben worden. Ob die 1,9 Millionen Euro zum Wohl der Schüler nicht hätten sinnvoller ausgegeben werden können? Zweifel bleiben.