Ludwigsburg macht sich auf den Weg zur Smart-City. Foto: Pascal Thiel

Zeitersparnis, weniger CO2 in der Luft und kein Parksuchverkehr mehr. Die Liste der Vorteile, die die Entwickler des „Connected Parking“ aufzählen, ist lang. Jetzt soll das Projekt in der Ludwigsburger Weststadt erprobt werden.

Ludwigsburg - Zeitersparnis, weniger CO2 in der Luft und kein lästiger Parksuchverkehr mehr. Die Liste der Vorteile, die die Entwickler des „ Connected Parking“ aufzählen, ist lang. Jetzt soll das Projekt in der Ludwigsburger Weststadt erprobt werden. Der Test dauert eine halbes Jahr und wird im wesentlichen von der Firma Bosch realisiert. Baubürgermeister Michael Ilk hofft, „dass es ein großer Erfolg wird“.

„Eigentlich starten wir mit einjähriger Verzögerung in die Testphase“, sagte Heinz Handtrack bei der Vorstellung des Projekts im Bauausschuss. Dafür aber seien nun alle wesentlichen Partner im Boot, so der Mitarbeiter im Referat Nachhaltige Stadtentwicklung: Die Verwaltung, die Smart-City-Experten von Bosch sowie die in der Weststadt ansässigen Unternehmen, deren Mitarbeiter davon profitieren sollen.

Bosch trägt die Kosten

Die Grundlage des Ganzen: die Vernetzung von Daten, die per Sensor erhoben und später in eine App einfließen. Der Autofahrer soll nicht nur per Navigationsgerät oder App zu einem Parkhaus gelotst werden, er soll in Echtzeit erfahren, wo es freie Plätze gibt und – in einem fortgeschrittenen Stadium – auch einen Stellplatz reservieren können. Das Ganze werde ein Teil des Mobilitätskonzepts sein, an dem das sogenannte Living Lab (eine Gruppe von Firmen, die entsprechende IT-Angebote entwickeln; die meisten sitzen in der Weststadt) arbeite, sagt Handtrack. Und er versichert: „Alle Daten werden anonymisiert, die Anforderungen des Datenschutzes werden gewährleistet.“

Die Stadt müsse nur die Kosten für die Installation von zwei Gateways tragen, mit denen der Kontakt zum W-Lan hergestellt wird. Alles übrige übernehme die Firma Bosch. Grundsätzlich habe man sich für die Installation von Sensoren auf der Straße entschieden. „Sie sind 2,5 Zentimeter hoch“, so Handtrack. Aber es bestehe keine Gefahr, dass sie zu Stolpersteinen würden. „Der Klebstoff ist absolut stabil und auch ein darüberfahrender 40-Tonner kann den Sensoren nichts anhaben.“

Service für Elektroautos

Der CDU-Stadtrat Maik Stefan Braumann findet die Aussicht darauf, dass man sich Parkplätze reservieren kann, besonders attraktiv. Er hofft, dass die Sache ein Erfolg wird und dann auf die Gesamtstadt ausgedehnt werden kann. Wilfried Link (CDU) wollte wissen, ob das System außer Hinweisen auf freie Parkplätze auch Informationen über freie Ladestationen für Elektroautos liefern kann. Im Testgebiet würden zwei weitere Ladestationen installiert, sagte Handtrack. Und diese würden auch in das Smart-System eingespeist.