Die neuen S-Bahnen hatten technische Probleme – vor allem mit den Schiebetritten an den Türen Foto: Michele Danze

Der Hersteller Bombardier aus Berlin und die Deutsche Bahn unternehmen einen neuen Versuch, die neuen S-Bahn-Züge des Typs ET 430 dauerhaft auf die Schienen der Region Stuttgart zu bringen.

Stuttgart - Der Hersteller Bombardier aus Berlin und die Deutsche Bahn unternehmen einen neuen Versuch, die neuen S-Bahn-Züge des Typs ET 430 dauerhaft auf die Schienen der Region Stuttgart zu bringen. Bis Juli waren zwar rund ein Dutzend der 87 bestellten Züge ausgeliefert worden. Die DB Regio, die im Auftrag des Verbands Region Stuttgart die S-Bahn fährt, hatte aber deren Einsatz nach erheblichen Problemen abgebrochen. Hauptmangel waren die automatisch ausfahrenden Schiebetritte unter den Türen.

Bombardier und Bahn wollen nun in den Nächten vom 13. auf 14. und vom 14. auf 15. November jeweils von 23 bis 5 Uhr den ET 430 erneut testen. Dazu sucht der Hersteller über den Personalvermittler Manpower rund 200 Testfahrer. Deren Aufgabe: einsteigen, aussteigen, einsteigen, aussteigen . . . Die Dekra Commercial Services GmbH in Böblingen rekrutiert den Löwenanteil der Testfahrer. Über das Internet-Netzwerk Facebook habe man schnell rund 80 Mitfahrer gewinnen können, sagt Frank Hammel von Dekra. Das seien nicht nur Studenten oder Arbeitslose. Die Testfahrgäste erhalten 11,07 Euro pro Stunde Fahrt und einen Nachtzuschlag von 25 Prozent. Hammel spricht von einer „einmaligen, sehr realitätsnahen Aktion“. Sie war bereits vom 6. bis 8. November geplant gewesen. Das Eisenbahn-Bundesamt als Genehmigungsbehörde erteilte aber keine Genehmigung.

Die Fehlerhäufigkeit der S-Bahn und die Probleme der neuen Züge, die Teil des bis Juli 2028 laufenden Verkehrsvertrages zwischen Region und Bahn sind, waren Themen in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses des Regionalverbands. Weil die Züge verspätet in Betrieb gehen, musste die Bahn eine Vertragsstrafe über 24 Millionen Euro zahlen. Das Geld fließt in vier weitere Züge. Klappt die Generalprobe kommende Woche, dann sollen die neuen Fahrzeuge vom 14. Dezember an regulär auf die Strecke gehen, offenbar aber zunächst ohne Nutzung der Schiebetritte.