Die am 07.06.2017 vom Elektroautobauer Tesla zur Verfügung gestellte Computeranimation zeigt den batteriebetriebenen Kompakt-SUV mit dem Namen „Model Y“ von Tesla. Foto: Tesla/dpa

Der erste Wagen für die breite Masse ist noch gar nicht auf dem Markt, da rührt Tesla-Chef Elon Musk schon die Werbetrommel für den nächsten. Die Ankündigungen rund um das „Model Y“ sind groß - kann sein Durchbruch gelingen?

Mountain View - Tesla-Chef Elon Musk weckt bei seinen Aktionären hohe Erwartungen zum ersten Elektro-SUV für den Massenmarkt. Der Tech-Unternehmer stellt den batteriebetriebenen Kompakt-Geländewagen mit dem Namen „Model Y“ bereits für 2019 in Aussicht und legte beim Treffen der Anteilseigner im kalifornischen Mountain View am Dienstag (Ortszeit) ein erstes Foto vor.

Tesla bereitet derzeit auf Hochtouren die Marktpremiere seines ersten Mittelklasse-Elektroautos „Model 3“ vor. Die Produktion des rund 35 000 Dollar teuren Wagens, den die Firma vom Nischenanbieter für vermögende Kunden in den Massenmarkt bringen soll, werde plangemäß im nächsten Monat richtig anlaufen, versicherte Musk.

Doch der Tech-Milliardär denkt bereits an das nächste Großprojekt und geht davon aus, dass sein erster Elektro-SUV, der auf den Mainstream zielt, sich noch größerer Beliebtheit erfreuen wird als das aktuelle Angebot. „Die Nachfrage für das „Model Y“ wird wahrscheinlich höher sein als beim „Model 3““, meinte Musk. Damit legt er die Messlatte hoch - für das „Model 3“ liegen trotz einer Reservierungsgebühr von 1000 Dollar bereits an die 400 000 Bestellungen vor.

Erstes Teaser-Foto veröffentlicht

Beim „Model Y“, zu dem Tesla bislang nur vage Andeutungen machte, geht um einen preisgünstigeren Crossover, der für die breite Kundschaft erschwinglich sein soll. Bislang hat der Hersteller nur einen SUV im Angebot - das „Model X“, einen Luxuswagen mit Flügeltüren, der in den meisten Versionen mehr als 100 000 Dollar kostet. Konkrete Angaben zum neuen Projekt gibt es noch nicht, die Preisklasse dürfte zum „Model 3“ passen.

Musk verteidigte vor den Aktionären das ambitionierte Vorhaben, das „Model Y“ nicht auf der gleichen Produktionsplattform wie das „Model 3“ zu fertigen. Im Tesla-Werk im kalifornischen Fremont sei ohnehin kein Platz mehr. „Wir platzen aus allen Nähten.“ Deshalb werde derzeit der Bau von drei Fabriken erwogen, langfristig könnten es wegen der hohen Nachfrage sogar zehn bis zwanzig werden.

Erstmals zeigte Musk auch ein Teaser-Foto des geplanten „Model Y“, auf dem allerdings nur Umrisse zu erkennen sind. Der Tesla-Chef will die Produktion in den nächsten Jahren massiv hochfahren: 2018 sollen bereits 500 000 Autos pro Jahr gefertigt werden, für 2020 wird die Millionenmarke angepeilt. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, im vergangenen Jahr wurden lediglich 84 000 Wagen hergestellt. Im ersten Quartal 2017 erzielte Tesla zwar Rekorde bei Produktion, Auslieferungen und Umsatz, rutschte aber tiefer in die roten Zahlen.