Die Polizei zeigt nach der Verhaftung eines Terrorverdächtigen in Wien Präsenz. Foto: dpa

Der in Wien festgenommene Mann soll laut des österreichischen Innenministers kein harmloser Tatverdächtiger sein. Nach seiner Verhaftung wurden weitere Wohnungen durchsucht.

Wien - Nach der Festnahme eines 18-jährigen Terrorverdächtigen in Wien hat die österreichische Polizei weitere Wohnungen durchsucht. Es gebe aber keine Hinweise auf einen konkreten Anschlag, sagte Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka am Montag dem ORF-Hörfunk. Der am Freitag in Wien Festgenommene ist laut Sobotka kein harmloser Tatverdächtiger. „Da steckt schon etwas dahinter, da gibt es ein Kommunikationsnetz, das überprüft wird.“ In Vernehmungen habe er zu Protokoll gegeben, dass er sich mit der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) beschäftige und diese unterstützt habe. Der Verdächtige plante nach Angaben der österreichischen Behörden möglicherweise ein Attentat in Wien. Ausländische Geheimdienste hätten Hinweise auf einen etwaigen Anschlag im Januar geliefert.

In Neuss wurde ein möglicher Komplize festgenommen

Am Wochenende wurde zudem in Neuss in Nordrhein-Westfalen ein Mann festgenommen, der möglicherweise ein Komplize des Wiener Terrorverdächtigen ist. Der 21-Jährige hatte nach Angaben des Innenministeriums in NRW Kontakte zu dem in Wien Festgenommenen. Er werde verdächtigt, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben.

„Focus Online“ berichtete am Sonntag unter Berufung auf Justizkreise, der in Neuss Festgenommene solle einen Bombenanschlag auf Polizisten und Bundeswehrsoldaten geplant haben. Der österreichische Innenminister wollte sich dazu nicht äußern. „Zu konkreten, schon nachweisbaren Plänen, darf ich Ihnen heute noch nichts sagen, weil ja dahinter möglicherweise noch mehr steckt“, sagte Sobotka. Derzeit würden Telefonverbindungen ausgewertet und Kontakte überprüft.