Der in Hessen bei einer Großrazzia festgenommene Tunesier wird wegen eines Anschlags auf das Bardo-Museum in Tunis gesucht. Auch an einem Angriff auf die Grenzstadt Ben Guerdane soll er beteiligt gewesen sein.
Wiesbaden - Gegen den bei der Großrazzia in Hessen festgenommenen Terrorverdächtigen wird in seinem Heimatland Tunesien wegen des Anschlags auf das Bardo-Museum in Tunis ermittelt.
Der 36-Jährige soll an der Planung und Umsetzung des Anschlags beteiligt gewesen sein, bei dem im März 2015 mehr als 20 Touristen getötet worden waren. Deshalb gab es nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt auch ein Festnahmeersuchen der tunesischen Behörden.
Der 36-Jährige saß deshalb zwischenzeitlich in Deutschland schon in Auslieferungshaft. Weil bis zum Ende der Frist die tunesischen Behörden nicht die vollständigen Auslieferungsunterlagen vorgelegt hätten, sei der Mann am 4. November 2016 aus der Haft entlassen worden und von da an bis zu seiner Festnahme am Mittwoch rund um die Uhr observiert worden.
Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden reiste der Verdächtige im August 2015 als Asylbewerber nach Deutschland ein. Der Tunesier habe aber bereits zwischen 2003 und April 2013 in der Bundesrepublik gelebt. Er soll einen Anschlag in Deutschland geplant haben, der aber nicht unmittelbar bevorstand. Der 36-Jährige soll auch an einem Angriff auf die tunesische Grenzstadt Ben Gardane im März 2016 beteiligt gewesen sein.