Die Genfer Polizei fahndet nach einem Verdächtigen im Zusammenhang mit den Terroranschlägen in Paris. Foto: dpa

In der Schweizer Stadt Genf gelten plötzlich verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Gefahndet wird nach Beteiligten der Pariser Anschläge. Doch der Hauptverdächtige ist wohl nicht dabei.

Genf - Knapp einen Monat nach den Pariser Terroranschlägen fahndet die Schweizer Polizei in Genf nach Verdächtigen. Um wen es sich handelt, gaben die Behörden am Donnerstag nicht bekannt. Sie teilten nur mit, es gebe konkrete Hinweise, dass sich Verdächtige im Großraum Genf aufhalten könnten. In der Region wurden die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt. Es handele sich nicht mehr nur um eine vage, sondern um eine spezifischen Bedrohung, sagte Sprecherin Emmanuelle Lo Verso von der Sicherheitsbehörde.

Nach den Terroranschlägen von Paris am 13. November waren in Belgien und Frankreich mehrere Personen aus dem Umfeld der Angreifer gefasst worden, hinter denen die Terrormiliz Islamischer Staat stehen soll. Mit internationalem Haftbefehl gesucht wird weiter der Hauptverdächtige Salah Abdeslam, der direkt an den Anschlägen mit 130 Toten beteiligt gewesen sein soll. Aus Schweizer Polizeikreisen erfuhr die Nachrichtenagentur AP aber, dass Abdeslam nicht unter den in Genf gesuchten Personen ist.

Stärker bewaffnete Beamte als üblich

Vor den diplomatischen Vertretungen in Genf wachten am Donnerstag Beamte, die stärker bewaffnet waren als üblich. Die Genfer Polizei stellte zudem mehr Kräfte für den Bahnhof und den Flughafen ab. Auch die UN-Vertretung in der Schweizer Stadt verschärfte die Sicherheitsmaßnahmen.

Behördensprecherin Lo Verso wollte sich nicht zu Medienberichten äußern, wonach nach vier bis sechs Verdächtigen gefahndet werde. Sie sagte auch nicht, ob französische oder andere ausländische Behörden auf die Personen hingewiesen hätten. Die Schweizer Bundesanwaltschaft versicherte, sobald konkrete Informationen vorlägen, würden sie auch veröffentlicht.