In der nordsyrischen Stadt Asas hat eine Autobombe Dutzende Menschen in den Tod gerissen. Foto: AFPTV

Die IS-Terrormiliz kontrolliert in Syrien noch immer große Gebiete. Doch der Druck auf die Extremisten wächst. Sie reagieren darauf mit Anschlägen. Ist der IS auch für das Attentat in Asas verantwortlich?

Aleppo - Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Tanklasters sind in der von Rebellen gehaltenen nordsyrischen Stadt Asas nach Angaben von Aktivisten mindestens 48 Menschen getötet worden. Es gebe Dutzende Verletzte, viele von ihnen schwer, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Samstag. Bei den meisten Opfern handele es sich um Zivilisten.

Der Ort liegt nördlich der Großstadt Aleppo unweit der Grenze zur Türkei. Regimegegner gehen in der Region gemeinsam mit türkischen Truppen gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die Terrormiliz IS vor.

Oppositionskreise berichteten, ein Fahrzeug mit einer großen Menge Sprengstoff sei auf einem Markt vor dem Gerichtsgebäude in Asas explodiert. Videos und Fotos von Aktivisten zeigten massive Schäden an Häusern, in der Straße klafften tiefe Löcher. Das Gerichtsgebäude wurde völlig zerstört.

Zunächst war unklar, wer für die Explosion verantwortlich ist. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verübt in Syrien immer wieder Bombenanschläge. Auch Asas hatte in den vergangenen Monaten mehrere Explosionen erlebt.

Tabka ist strategisch wichtig

Erst am Donnerstag waren bei der Explosion einer Autobombe in der von Regierungskräften kontrollierten syrischen Küstenstadt Dschabla mindestens 15 Menschen getötet worden. Der Sprengsatz detonierte in einer Einkaufsstraße in der Nähe des Fußballstadions.

Der IS kontrolliert im Norden und Osten Syriens noch immer große Gebiete, ist aber zuletzt militärisch massiv unter Druck geraten. Darauf reagieren die Extremisten immer wieder mit Anschlägen.

Am Samstag rückte ein von Kurden geführtes Bündnis weiter auf die strategisch wichtige nordsyrische Stadt Tabka und ihren Staudamm vor, die der IS Ende August 2014 unter Kontrolle gebracht hatte. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) eroberten den Ort Suweida wenige Kilometer nördlich von Tabka, wie die kurdische Nachrichtenseite Hawar berichtete.

Tabka ist strategisch wichtig, weil dort neben der Talsperre auch ein Militärflughafen liegt. Die SDF wird von der syrischen Kurdenmiliz YPG angeführt. Ziel der Offensive ist die Befreiung der nordsyrischen IS-Hochburg Al-Rakka. Die von den USA angeführte internationale Koalition unterstützt die Operation mit Luftangriffen.