Die afghanische Provinz Helmand ist ein umkämpftes Territorium. Foto: AFP

Bei einem Sprengstoffanschlag in Südafghanistan sind mindestens 15 Menschen gestorben. Noch ist unklar, wer hinter der Tat steckt.

Kabul - Nach einem Terroranschlag vor einem Sportstadion in der südafghanischen Provinz Helmand ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 15 gestiegen. Das bestätigte ein Provinzratsmitglied, Mohammad Karim Atal. Mindestens 40 weitere Menschen seien verletzt, sagte Atal. Die Zahl könne noch steigen, „denn die Explosion war riesig“. Unter den Opfern seien auch Kinder, sagte Atal, der in der Nähe gewesen sei.

Ein Mitglied des Provinzrates, Hadschi Abdul Ahad Sultansoi, sagte, vermutlich sei an einem Tor eine Autobombe detoniert. Im Stadion sei gerade ein Wrestling-Turnier mit Ringern aus vielen Provinzen und vielen Zuschauern zu Ende gegangen. Die Bombe sei gezündet worden, als die Menschen nach Hause gehen wollten.

Noch kein Bekennerschreiben

Die italienische Nichtregierungsorganisation „Emergency“, die in Kabul und in Laschkagar kleine, aber professionelle Traumakliniken betreibt, twitterte: „Wir haben von unserer Chirurgie aus eine laute Explosion aus der Stadt gehört. 35 Verletzte schon bei uns eingeliefert. Weitere vier waren tot beim Eintreffen.“

Wer hinter dem Anschlag steckt, blieb zunächst unklar. Helmand ist eine Hochburg der radikalislamischen Taliban, die mehr als 80 Prozent des Territoriums halten. Sie versuchen schon seit längerem, auch in die Stadt einzudringen.