In den europäischen Hauptstädten wie hier in London sind nach den Explosionen in Brüssel die Krisenstäbe zusammengekommen. Foto: dpa

Nach den mutmaßlichen Terroranschlägen in Brüssel herrscht in den europäischen Hauptstädten Terroralarm. Überalle treffen sich die Krisenstäbe.

Brüssel/Paris/London/Berlin - Der französische Staatspräsident François Hollande hat nach den mutmaßlichen Terroranschlägen in Brüssel eine Krisensitzung einberufen. Daran nahmen am Dienstag Premierminister Manuel Valls, Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian und Innenminister Bernard Cazeneuve teil. Auch der britische Premierminister David Cameron bestellte das Notfallkomitee seines Kabinetts ein.

Damit verdichteten sich Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen der Verhaftung eines der Hauptverdächtigen der Pariser Anschläge vom November, Salah Abdeslam, und den Explosionen am Flughafen und einer U-Bahnstation nahe der EU-Zentrale. Belgischen Medienberichten zufolge wurden dabei mindestens 13 Menschen getötet.

Abdeslam war am vergangenen Freitag in Brüssel verhaftet worden, Frankreich hat seine Auslieferung beantragt. Bei den Pariser Anschlägen wurden 130 Menschen getötet. In Frankreich gilt seitdem ein Notstand mit besonderen Befugnissen für die Sicherheitsbehörden.

Auswärtiges Amt richtet Krisenstab ein

Cameron sagte, Großbritannien werde alles tun, um zu helfen. Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte sagte, das Nachbarland sei „wieder von feigen und mörderischen Anschlägen“ heimgesucht worden. Auch in seinem Land würden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Gefahr eines Anschlags sei beträchtlich. Nach Angaben der britischen Behörden gilt in Großbritannien die zweithöchste Terrorwarnstufe.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat einen Krisenstab eingerichtet. Unklar war am Dienstag zunächst, ob auch Deutsche unter den Opfern sind. Ein Ministeriumssprecher sagte: „Die deutsche Botschaft in Brüssel bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob auch Deutsche von den Explosionen betroffen sind.“

Zuvor schon hatte das Auswärtige Amt zu besonderer Vorsicht geraten. In einem Sicherheitshinweis heißt es: „Reisende in Brüssel werden dringend gebeten, sich in der Stadt nur mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen.“ Größere Menschenansammlungen sollten gemieden werden. Das Ministerium richtete auch eine Notfallnummer für Fragen ein: 030/5000-3000.

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