Termine beim Esslinger Bürgeramt beispielsweise für Ausweisanträge sind derzeit schwer zu bekommen. Die Stadt kündigt eine Aufstockung der Personalstellen und damit der Termine an. Außerdem verspricht sie weitere Verbesserungen für die Bürger.
Wer vor dem Urlaub einen neuen Reisepass braucht oder wessen Personalausweis bald abläuft, der muss in Esslingen fix sein: Die Termine im Bürgeramt, die man online immer nur eine Woche im Voraus buchen kann, sind schnell vergriffen. Deswegen kündigt die Stadtverwaltung weitere Schritte im Bemühen um eine Verbesserung an. Dazu gehört mehr Personal.
Rekordwerte bei Besuchszahlen
Das Bürgeramt stand zuletzt immer wieder in der Kritik, weil es so schwer war, Termine zu bekommen. Anfang 2022 lag die durchschnittliche Wartezeit bei 115 Tagen. 2023 entspannte sich die Lage aufgrund verschiedener Optimierungen. Die Auslastung hat sich jedoch wieder erhöht. Im August hat die Junge Union die Stadt aufgefordert, die Engpässe zu beheben. Der Verwaltung zufolge erreichen die Besucherzahlen im Bürgeramt 2024 Rekordwerte, es würden so viele Anträge auf Ausweisdokumente gestellt wie noch nie. Allein im April seien 6200 Besuche verzeichnet worden. Die Stadt erklärt sich das mit einer verstärkten Reiselust nach Corona sowie der Notwendigkeit eines Reisepasses für Englandreisen nach dem Brexit. Des Weiteren gebe es gesetzliche Änderungen, die zu einer hohen Nachfrage führten.
Mehr Stellen, mehr Gehalt
Die Stadt verspricht Besserung. „Wir haben für das Bürgeramt vier neue Stellen beschlossen“, sagt Bürgermeister Yalcin Bayraktar. Dadurch könne das Terminangebot um knapp ein Drittel gesteigert werden. Um die Terminsituation zu entzerren, erhielten Bürger seit September zwei bis drei Monate vor Ablauf ihres Ausweises eine Benachrichtigung per Post. Auf längere Sicht strebe das Bürgeramt eine ausgewogene Verfügbarkeit von lang- und kurzfristigen Terminen an.
Um die Arbeitgeberattraktivität zu steigern und die zusätzliche Belastung im Bürgeramt zu kompensieren, werden dessen Mitarbeitende laut Stadt künftig höher bezahlt, sie steigen von Entgeltgruppe sechs für den öffentlichen Dienst in sieben auf.