Burkhard Köhler (links) und Christoph Ehrhardt bilden die Vereinsspitze. Foto: Bernklau

Der Tennisclub TC Doggenburg feiert am Wochenende gleich zwei Jahrestage. Der Verein ist 90 Jahre alt, und das Klubhaus steht nun ein halbes Jahrhundert.

Stuttgart-Kräherwald - Wir sind ein ganz normaler Sportclub ohne elitären Einschlag“, sagt Vize Christoph Erhardt, „Aber mit stabilen Finanzen“ ergänzt der Vorsitzende Burkhard Köhler lachend und lobt gleich Schatzmeister Rolf Klinge. Beim TC Doggenburg steht an diesem Wochenende ein doppeltes Jubiläum an. Vor 90 Jahren wurde er als Tennisverein Feuerbacher Heide gegründet. Und seit 50 Jahren gibt es das Klubhaus, das dank guter Pflege immer noch als Juwel der architektonischen Moderne da steht. Wie Christoph Ehrhardt als Ingenieur nicht ohne Stolz anmerkt, belässt man es aber nicht bei der baulichen Schönheit, sondern bemüht sich mit Solaranlage, Warmwasser per Sonne, mit Isolation, kleinem Blockheizkraftwerk und sogar einer Zisterne um Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Die traumhafte Lage oben am Kräherwald erinnert nicht nicht mehr daran, dass dieses Gelände einmal ein Hexentanzplatz und eine Richtstätte gewesen sein soll, dann Schießplatz, Spielplatz, eine Hundezucht – daher der Name Doggenburg – und schließlich ein Ausflugshotel, nach dem Krieg sogar ein Gefangenenlager. Nur knapp entging der Verein damals der alliierten Zwangsauflösung, weil er zuvor von den Nazis gleichgeschaltet worden war.

Drei Kinder sind auch im nationalen Tenniskader

Doch schnell erblühte das Vereinsleben wieder, das sich keineswegs nur um Tennis dreht. Im Winter verwandeln sich einige Sandplätze in Eisbahnen. Es gibt Skatrunden und manches mehr, aber natürlich auch Tenniscamps und Turniere wie das „White-Dog“, nicht ganz so berühmt wie das Weißenhof-Turnier des befreundeten Tennisclubs fast nebenan.

Die 720 Vereinsmitglieder schaffen es, 25 Teams zu bilden, die von der Kreisliga 1 bis hinauf in die Regionalliga Südwest aktiv sind. Ein sportliches Glanzlicht der Vereinsgeschichte war der Titel eines deutschen Vizemeisters, den die 1. Damen-40-Mannschaft im Jahr 2010 errang. Selbstverständlich, so die beiden Vorsitzenden, legt der Verein größten Wert auf die Jugendarbeit. Ein gutes Drittel der Mitglieder sind Schüler, die inzwischen wegen des Trends zur Ganztagsschule auch immer häufiger erst ab dem Spätnachmittag Zeit für ihr Hobby haben und von den drei Trainern ausgebildet werden. Drei Kinder sind auch im nationalen Tenniskader. Prominente gab und gibt es schon auch. Ab und zu schaut Günther Oettinger noch mal auf ein Match vorbei, die Damen Claudia Kohde-Kilsch und Helga Masthoff sind auch noch manchen Tennisfreunden ein Begriff.