Alexander Zverev mit seiner Freundin Sophia Thomalla Foto: dpa/Sven Hoppe

Bei Tennisprofi Zverev sitzt im Training noch nicht alles. Eine Rückhand im Netz, die andere im Aus. Ähnlich läuft es für Landsmann Kohlschreiber - allerdings im Wettkampf. Für den Routinier dürfte es das letzte Mal auf der Iphitos-Anlage gewesen sein.

Olympiasieger Alexander Zverev suchte unter den Augen von Freundin Sophia Thomalla und Neu-Coach Sergi Bruguera noch nach dem Tennis-Feinschliff für die Mission München-Triple. Zwei Tage vor seinem ersten Einsatz beim Traditionsevent auf der Iphitos-Anlage haderte der 25-Jährige im Training am Montag mit seiner Leistung.

Der Schläger blieb heil, dafür bekam die Zaunplane die Unzufriedenheit des Hamburgers mehrfach etwas ab. Erst als sein Pudel Lövik nach dem Training auf den Platz trottete, verbesserte sich die Miene des Weltranglistendritten.

Zverev ist in München an Position eins gesetzt und startet erst am Mittwoch ins Turnier. Im Achtelfinale trifft er entweder auf den dänischen Youngster Holger Rune oder den Tschechen Jiri Lehecka.

Routinier Philipp Kohlschreiber befindet sich dann bereits in der Zuschauerrolle. Bei seinem wohl letzten Auftritt am Aumeisterweg unterlag der Altmeister im deutschen Generationenduell Daniel Altmaier mit 6:7 (5:7), 6:3 und 1:6. Nach fast zweieinhalb Stunden nutzte Altmaier seinen zweiten Matchball.

„Ich hätte nicht verlieren müssen“, sagte Kohlschreiber. Aber er sei einfach nicht mehr so der Profi. „Ich spiele nicht zweimal am Tag. Ich spiele vielleicht einmal am Tag. Da fehlen viele Stunden im Jahr“, meinte der achtmalige Sieger eines ATP-Turniers.

„Kohli“ konnte das Traditionsevent auf der Iphitos-Anlage dreimal gewinnen

Auf dem Center Court in München reichte am Ende die Kraft nicht, und Altmaier machte mit einem Rückhandwinner den Einzug ins Achtelfinale klar. „Wir kennen uns von klein auf, als ich neun, zehn war“, sagte Altmaier und bezeichnete das Aufeinandertreffen als „ziemlich mentales Match“.

„Kohli“ konnte das Traditionsevent auf der Iphitos-Anlage dreimal gewinnen und befindet sich am Ende seiner langen Karriere. Im Winter hatte er angekündigt, in jedem Fall bis zum Rasen-Klassiker in Wimbledon im Juni „Vollgas“ geben zu wollen.

Der Deutsche sei kein Fan davon, Dinge auszuschließen. „Aber die Chancen stehen sehr gut, dass ich das letzte Mal Einzel gespielt habe hier“, sagte der Augsburger nach seinem Aus in München. „Tennis ist nach wie vor daheim eine große Liebe, aber ich habe nicht mehr die Kraft und Muße, Woche für Woche im Hotel zu leben. Was ich sicher sagen kann, ist, dass ich bei den French Open und Wimbledon die Quali spiele.“

Neben ihm schied in Nachwuchshoffnung Max Rehberg bereits ein weiterer Deutscher in der ersten Runde aus. Der 18-jährige Münchner, der eine Wildcard erhalten hatte, verlor bei seinem Profidebüt gegen den Serben Miomir Kecmanovic mit 2:6 und 3:6. Oscar Otte aus Köln startet an diesem Dienstag ins Turnier.