Julia Görges verlor in Stuttgart gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova überraschend klar. Foto: Pressefoto Baumann

Das hatten sich die deutschen Tennis-Damen ganz anders erhofft. Zum Auftakt des Fed-Cup-Halbfinals gegen Tschechien unterlag Julia Görges gegen Petra Kvitova deutlich.

Stuttgart - Die deutschen Tennis-Damen sind im Halbfinale des Fed Cups gegen Seriensieger Tschechien in Rückstand geraten. Julia Görges verlor am Samstag in Stuttgart gegen die zweimalige Wimbledonsiegerin Petra Kvitova überraschend klar 3:6, 2:6 und verpasste damit den erhofften ersten Punkt für das deutsche Team. Nach nur einer Stunde musste sich die Weltranglisten-Elfte im sechsten Duell mit Kvitova zum fünften Mal geschlagen geben.

Im zweiten Match des Tages trifft die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber auf die kurzzeitige Nummer eins Karolina Pliskova, gegen die sie sich im US-Open-Finale 2016 in einer spannenden Partie durchgesetzt hatte. Die deutschen Damen kämpfen auf dem Sandplatz der Stuttgarter Arena um den ersten Finaleinzug seit 2014. Die Tschechinnen allerdings sind in dem wichtigsten Nationen-Wettbewerb das dominierende Team der vergangenen Jahre.

Kvitova hat sich eindrucksvoll zurück in den Weltspitze gearbeitet

„Auf geht’s Mädels“, schrieb Boris Becker kurz vor dem Auftakt aufmunternd auf Twitter. Selbst der Herren-Chef des Deutschen Tennis Bunds ließ sich das erste Heim-Halbfinale der Damen seit 1994 nicht entgehen. Neben der Verantwortlichen für die Damen und langjährigen Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner beobachtete der 50-Jährige, wie Görges nach einem entschlossenen Beginn und einem frühen Break zum 3:1 gegen die druckvollen Schläge der Nummer zehn der Welt nicht genügend ausrichten konnte.

Fünf Spiele nacheinander gab die 29-Jährige aus Bad Oldesloe ab. Als sie einen präzisen Aufschlag der Tschechin nicht ins Feld brachte, war nach 32 Minuten der erste Satz weg. Die 28 Jahre alte Kvitova hat sich in den vergangenen Monaten eindrucksvoll zurück in den Weltspitze gearbeitet. Im Dezember 2016 war sie bei einem Einbruch schwer mit dem Messer an der Schlaghand verletzt worden, es drohte sogar das Karriereende.

„Jedes Match ist 50:50“, hatte Gerlach vor dem zweiten Fed-Cup-Auftritt unter seiner Verantwortung prophezeit. Im zweiten Satz allerdings entwickelte sich die Partie schnell zu ungunsten seines Schützlings Görges. Ein Doppelfehler zum Aufschlagverlust zum 1:2 leitete die schnelle Niederlage ein. Vor einem Jahr war Görges in der Abstiegsrelegation gegen die Ukraine Matchwinnerin geworden. Diesmal konnte sie am ersten Tag die Erwartungen nicht erfüllen.