Fedcup-Teamchefin Barbara Rittner vor dem Plakat zum Erstrundenduell gegen Australien in Stuttgart Foto: dpa

Es wird nicht leicht: Die deutschen Tennisdamen wissen das. Denn die Erstrundenpartie im Fedcup gegen Australien in der Stuttgarter Porsche-Arena an diesem Wochenende hat es in sich.

Stuttgart - Die Welt steht kopf – zumindest für das deutsche Fedcup-Team. Auf Plakaten werben die vier Tennisdamen und Bundestrainerin Barbara Rittner zurzeit in der Stadt für die Erstrundenpartie gegen Australien an diesem Samstag (12.45 Uhr/Sat 1 Gold) und Sonntag (12.15 Uhr/Sat 1 Gold) in der Stuttgarter Porsche-Arena. Den Gegner aus Down Under („unten drunter“) nahmen die Racketköniginnen des Deutschen Tennisbundes (DTB) wörtlich. Für die Werbeaufnahmen ließ sich das Team kopfüber fotografieren und die langen Haare nach unten hängen – garniert mit einem breiten Lachen. Und das, obwohl im November das Fedcup-Finale gegen Tschechien (1:3) in Prag verloren ging. Oder gerade deswegen? „Wir starten wieder bei Null. Aber wir haben viel aus dieser Niederlage gelernt. Es war eine wertvolle Erfahrung“, sagt die deutsche Nummer eins, Angelique Kerber.

Das Ziel ist jedenfalls klar: Das DTB-Quartett will auch nach diesem Wochenende strahlen. Doch Barbara Rittner warnt: „Wir stehen noch längst nicht wie im vergangenen Jahr im Finale, auch wenn das viele meinen.“ Sie ist sich sicher, dass die Australierinnen ihrem Finalteam von Prag – Kerber (Kiel/Weltranglistenzehnte), Andrea Petkovic (Darmstadt/12.), Sabine Lisicki (Berlin/28.) und Julia Görges (Bad Oldesloe/69.) – einiges abverlangen werden.

Ihr australisches Pendant Alicia Molik sieht das genauso. „Ich glaube, wir haben die Chance auf eine Revanche“, kündigt die Teamchefin mit Blick auf das verlorene Halbfinale gegen die DTB-Equipe im April 2014 in Brisbane (1:3) an. In der früheren US-Open-Siegerin Samantha Stosur (25.) sowie Casey Dellacqua (35.), Jarmila Gajdosova (54.) und Olivia Rogowska (157.) hat sie ihr nahezu stärkstes Team nominiert.

Vor allem vor Stosur haben die deutschen Ladys Respekt. „Ihre Spielweise ist ungewöhnlich – nicht nur wegen ihres Kick-Aufschlags“, sagt Angie Kerber. In den Planungen von Barbara Rittner wird die Kielerin als Spitzenspielerin aufschlagen. Wer neben Kerber das zweite Einzel bestreiten wird, lässt die Teamchefin offen. „Ich habe noch nichts entschieden“, sagt sie. In Prag durfte Andrea Petkovic im zweiten Einzel ran.

Noch hat Rittner ja vier Tage Zeit, sich zu entscheiden. Bis dahin gibt’s noch viel zu tun. Der Terminkalender des Teams ist wie bei jeder Heimspiel-Fedcuppartie eng durchgetaktet. Beispiel gefällig? Nach der Ankunft am Sonntag im Waldhotel in Degerloch ging’s für das Team direkt ins Fernsehstudio. Am Montag standen Interviewtermine, Autogrammstunde, Teambesprechungen, Physiotherapie und ein gemeinsames Abendessen beim Italiener „Valle“ in Stuttgart an. „Aber wir genießen auch, mal eine Woche zusammen zu sein“, gibt Andrea Petkovic zu und lacht dabei. So wie auf dem Plakat auch.