Glückliche Siegerin: Maria Scharapowa gewinnt den Porsche-Grand-Prix Foto: Baumann

Bei der 37. Auflage des Tennis-Porsche-Grand-Prix war wieder einmal die Crème de la Crème des Damen-Profitennis da. Allerdings wird ein hartnäckiges Gerücht widerlegt.

Bei der 37. Auflage des Tennis-Porsche-Grand-Prix war wieder einmal die Crème de la Crème des Damen-Profitennis da. Allerdings wird ein hartnäckiges Gerücht widerlegt.

Stuttgart - Dieses Gerücht kommt ihm nicht zum ersten Mal zu Ohren. Markus Günthardt lächelt, als er es hört. Zuletzt wurde der Turnierdirektor des Porsche-Tennis-Grand-Prix oft darauf angesprochen: „Stimmt es, dass das Turnier in Stuttgart so gut besetzt ist, weil die Topspielerinnen als Antrittsgage einen Porsche erhalten?“ Die Antwort des smarten Schweizers fällt dann immer kurz aus: „Schön wär’s.“

Doch warum ist das Stuttgarter WTA-Turnier trotzdem so reizvoll für die Tennisladys? Bei der 37. Auflage war ja mal wieder die Crème de la Crème des Damen-Profitennis da. Sechs Top-Ten-Spielerinnen schlugen auf.

„Wir haben die Besetzung eines Grand Slams in der zweiten Woche“, sagt Günthardt stolz. Allerdings: Extra-Kohle gäbe es für keine. Im Gegenteil, das Geheimnis sei ein anderes: der Wohlfühlfaktor. Das sagt eine, die es wissen muss: Stacey Allaster. Die Chefin der Spielerinnengewerkschaft WTA repräsentiert 2500 Spielerinnen aus 92 Nationen und behauptet: „Viele der 22 Premier-Turniere bieten den Spielerinnen alles, was sie benötigen. Was hier den Unterschied ausmacht, ist die Präzision. Für das Team hinter dem Turnier gibt es nie Probleme, nur Lösungen.“

Markus Günthardt nennt Beispiele: „Wir lassen alle Spielerinnen im Vip-Bereich essen. Und da schaue ich nicht darauf, ob die Spielerin einen Coach mitbringen will oder fünf. Oder wir bieten einen Shuttle-Service im Panamera, Einkauftouren inklusive. Kurzum: Wir versuchen alles möglich zu machen.“ Mit Erfolg: Die Spielerinnen wählten das Turnier seit 2007 bereits fünfmal zum besten des Jahres.

Jüngst war sogar eine Delegation aus China da. Anschauungsunterricht auf Schwäbisch für die Märkte der Zukunft. „Bei diesem Turnier funktioniert alles, das hat Vorbildcharakter“, lobt WTA-Oberinspekteurin Laura Ceccarelli. Und Porsche lässt sich die mit 513 000 Euro dotierte Veranstaltung ein paar Millionen kosten. Über die Summe schweigt der Autobauer aus Zuffenhausen.

Doch für den Konzern lohne sich das, sagt Günthardt: „Wir haben im Vorjahr den Werbewert des Turniers errechnen lassen. Der liegt für Porsche bei 31,8 Millionen Euro. Die Firma bekommt für ihre beachtliche Investition ins Tennis einen großen Gegenwert.“

Den Spielerinnen wird’s egal sein. Sie kommen auch aus einem anderen Grund an den Neckar. Vier Wochen vor den French Open finden nämlich nur zwei WTA-Sandplatzturniere statt: im marokkanischen Marrakesch und in Stuttgart. Die Wahl liegt für viele Spielerinnen auf der Hand.