Alexander Zverev hat beim berühmtesten Rasen-Turnier der Welt noch nie das Viertelfinale erreicht – vielleicht in diesem Jahr? Foto: dpa/John Walton

Alexander Zverev startet mit einer lösbaren Aufgabe ins Turnier in Wimbledon. Wie sieht es bei den anderen deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus? Und wo wird das Tennis-Turnier in diesem Jahr übertragen? Ein Überblick:

Weiße Outfits, grüner Rasen – Erdbeeren mit Sahne für horrende Preise: das ist Wimbledon. An diesem Montag, 1. Juli, startet das Grand-Slam-Turnier in Großbritannien. Ein Blick auf die deutschen Teilnehmer und Teilnehmerinnen – und das Turnier:

Was ist das Besondere an Wimbledon?

Nicht nur Boris Becker wird es warm ums Herz, wenn er an sein „Wohnzimmer“ denkt. Wimbledon ist für viele Tennisfans das Highlight des Jahres - ab Montag geht es an der Church Road in betont traditioneller Atmosphäre um ein Rekordpreisgeld in Höhe von 50 Millionen britischer Pfund (rund 59 Mio. Euro). Die Sieger im Einzel der 137. Championships kassieren fast 3,2 Mio. Euro, erstmals ist Prime Video der deutsche TV-Partner.

Wer wird die Trophäen und das viele Geld mit nach Hause nehmen?

Bei den Frauen scheint das Rennen offen. Tour-Dominatorin Iga Swiatek kam in Wimbledon bislang nicht über das Viertelfinale hinaus. Die zweimalige Australian-Open-Siegerin Aryna Sabalenka, 2022-Titelträgerin Jelena Rybakina, die zweimalige Finalistin Ons Jabeur und US-Open-Champion Coco Gauff muss man auf dem Zettel haben. Auch Marketa Vondrousova als Titelverteidigerin gilt es zu beachten.

Und bei den Männern?

Da ist der Kreis der Favoriten kleiner. Zuletzt haben sich drei Spieler auf Grand-Slam-Level ein Stück weit von der Konkurrenz abgesetzt: Titelverteidiger und French-Open-Champion Carlos Alcaraz ist zuerst zu nennen, dann folgen Australian-Open-Sieger Jannik Sinner und Alexander Zverev. Wimbledon ist allerdings das bislang klar schwächste Majorturnier der deutschen Nummer eins. Niemals abschreiben sollte man Grand-Slam-Rekordchampion Novak Djokovic, der nach Meniskus-OP ein Blitz-Comeback anpeilt. Der Aufschlagriese Hubert Hurkacz meldete mit dem Finaleinzug in Halle/Westfalen seine Ambitionen an.

Wimbledon: Was hat die Auslosung für Runde 1 ergeben?

Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat beim Rasen-Klassiker eine machbare Erstrunden-Aufgabe erwischt. Der 27 Jahre alte French-Open-Finalist trifft zum Auftakt auf den Spanier Roberto Carballes Baena (31). Die Nummer 65 der Welt ist bei einem Grand-Slam-Turnier noch nie über die dritte Runde hinausgekommen.

Zverev, der beim berühmtesten Tennisturnier der Welt noch nie das Viertelfinale erreicht hat, kann sich als Weltranglistenvierter über einen lösbaren Turnierweg freuen. In der zweiten Runde könnte ein Duell mit dem US-Amerikaner Marcos Giron warten, in der dritten Runde könnte es der Hamburger mit dem an Position 28 gesetzten Stuttgart-Champion Jack Draper (Großbritannien) zu tun bekommen. 

French-Open-Sieger Carlos Alcaraz startet seine Mission Titelverteidigung gegen den krassen Außenseiter Mark Lajal (Estland). Novak Djokovic, dessen Teilnahme nach einer Knie-Operation lange offen war, trifft zum Start auf den tchechischen Qualifikanten Vit Kopriva.

Einen ganz dicken Brocken erwischte Yannick Hanfmann. Der Karlsruher muss gegen den Weltranglisten-Ersten und Australian-Open-Champion Jannik Sinner aus Italien ran. Jan-Lennard Struff trifft zum Start auf den Ungarn Fabian Maroszan.

Angelique Kerber erwischte derweil mit der Kasachin Julia Putinzewa eine knifflige Aufgabe. Gegen die Nummer 34 der Welt ist Kerber bei ihrer Wimbledon-Rückkehr nach ihren zuletzt schwachen Leistungen Außenseiterin. 2018 hatte sie das Turnier in London gewonnen.

Die weiteren deutschen Frauen haben machbare Erstrundenaufgabe erwischt. Tatjana Maria (Bad Saulgau), Halbfinalisten von 2022, bekommt es mit der Britin Katie Boulter zu tun. Die junge Hamburgerin Eva Lys (22), die erstmals im Hauptfeld von Wimbledon steht, trifft auf die Französin Clara Burel.

Die Duelle der Deutschen in der Übersicht:

Männer:

  • Alexander Zverev (Hamburg/Nr. 4) - Roberto Carballes Baena (Spanien) 
  • Jan-Lennard Struff (Warstein) - Fabian Marozsan (Ungarn)
  • Yannick Hanfmann (Karlsruhe) - Jannik Sinner (Italien/Nr. 1) 
  • Dominik Koepfer (Furtwangen) - Fabio Fognini (Italien)
  • Daniel Altmaier (Kempen) - Arthur Fery (Großbritannien)
  • Maximilian Marterer (Nürnberg) - Roberto Bautista Agut (Spanien)

Frauen:

  • Angelique Kerber (Kiel) - Julia Putinzewa (Kasachstan)
  • Laura Siegemund (Metzingen) - Kateryna Baindl (Ukraine)
  • Tatjana Maria (Bad Saulgau) - Katie Boulter (Großbritannien)
  • Tamara Korpatsch (Hamburg) - Yuriko Miyazaki (Japan)
  • Jule Niemeier (Dortmund) - Viktorija Golubic (Schweiz)
  • Eva Lys (Hamburg) - Clara Burel (Frankreich)

Wimbledon: Wo wird das Turnier übertragen?

Wichtig für viele Tennisfans: das dritte von vier Grand-Slam-Turnieren im Kalender hat den Sender gewechselt. Eins bleibt aber gleich: im Free-TV läuft das Turnier im All England Lawn Tennis and Croquet Club in London nicht.

Bisher lagen die Rechte bei Sky, nun überträgt Amazon Prime das Turnier in Wimbledon. Das Abo ist kostenpflichtig. Jährlich kostet es 89,90 Euro, das Monatsabo ist für 8,99 Euro zu haben. Neben Prime Video sind in beiden Angeboten auch die restlichen Vorzüge, wie der kostenlose Versand für Paketbestellungen über die Onlineplattform enthalten. Was die Zeiten der Übertragungen angeht, gilt zu beachten, dass die Zeitverschiebung eine Stunde beträgt.