Tatort Rotebühlstraße: Unbekannte haben die Blitzanlage mit Farbe außer Gefecht gesetzt. Foto: 7aktuell.de/Nils Reeh

Mit Blitzer-Anhängern am Straßenrand nimmt die Stadt Temposünder ins Visier. Die neuartigen Anlagen werden nun aber auch selbst zur Zielscheibe.

Stuttgart - Mit rosa Farbspray haben unbekannte Täter einen neuartigen Blitzer-Anhänger im Stuttgarter Westen außer Gefecht gesetzt. Die Glasscheiben vor der Kamera und der Messeinheit sind mit Farbe verschmiert. Die Botschaft der Sprayer ist eindeutig: „Es reicht!“ Ganz offensichtlich sollen Temposünder vor dem Wirtschaftsgymnasium West nicht mehr geblitzt werden.

Die Tat ist am frühen Montagmorgen von der Polizei als Anzeige aufgenommen worden. Die autark arbeitende Anlage steht bereits seit Faschingsdienstag am Wegesrand und sollte dort bis zum 11. März blitzen. Offenbar sind Autofahrer auf dem Abschnitt zwischen Schwabstraße und Feuersee zu schnell unterwegs. Auf die bereits erwischten Autofahrer hat die Sprühaktion freilich keinen Einfluss. Kamera und Speicher sind unbeschädigt geblieben. Die Stadt hat jüngst drei solcher teilstationärer Blitzer angeschafft.

Kuriose Fälle: Blitzlichter im Baggersee

Die Anschläge auf Blitzersäulen, auf mobile Messgeräte, aber auch auf die neuartigen Blitzer-Anhänger haben eine traurige Tradition. Bereits Anfang Februar hatten Unbekannte eine Anlage in der Hohenheimer Straße im Süden mehrfach mit schwarzer Farbe vorübergehend lahm gelegt. Mitte Januar war ein 20-jähriger Mini-Fahrer auf der B 10 in Vaihingen/Enz (Kreis Ludwigsburg) geblitzt worden – worauf dieser anhielt, die aufgestellten Blitzlichter mitgehen ließ und in einem Baggersee versenkte. In Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) verzierte im Dezember ein Autofahrer die Anlage mit einem Wildschweinkopf. In Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) wurden gleich zweimal Farbanschläge auf Blitzer-Anhänger verübt. „Die Scheiben konnten aber gereinigt werden“, sagt Stadtsprecherin Anette Hochmuth, „so war die Anlage schnell wieder funktionsfähig.“